Mathematiker beruhigt

Popper: Keine Angst vor steigenden Zahlen

Österreich
10.09.2020 06:00

Der renommierte heimische Mathematiker und Simulationsforscher Dr. Niki Popper ist überzeugt, dass die Zahl der Corona-Fälle weiter steigen wird. Ängstigen müssen wir uns aber deshalb nicht.

„Krone“: Herr Doktor, müssen wir uns vor jetzt vor einem noch explosionsartigeren Anstieg fürchten?
Niki Popper:
 Trotz steigender Zahlen brauchen wir uns nicht vor dem kurzfristigen Anstieg schwerer Fälle zu ängstigen.

Der Wiener Simulationsforscher Dr. Niki Popper rechnet mit einem weiteren Anstieg der Corona-Fallzahlen. (Bild: Tomschi Peter)
Der Wiener Simulationsforscher Dr. Niki Popper rechnet mit einem weiteren Anstieg der Corona-Fallzahlen.

Also keine Panik?
Nein, denn das war wegen der Indoorveranstaltungen, der Urlaubsrückkehrer, der Schulöffnungen etc. zu erwarten. Dazu brauche ich weder eine Glaskugel noch andere Prognosen.

Österreichische Kontrollen an der Grenze zu Slowenien (Symbolbild). (Bild: APA/Gerd Eggenberger)
Österreichische Kontrollen an der Grenze zu Slowenien (Symbolbild).

Täglich werden aber um die 500 neue Erkrankungen gemeldet. Die momentane Situation muss ja selbst dem eingefleischtesten Corona-Skeptiker Sorge machen?
Aktuell haben wir noch kein Problem. Denn unser Gesundheitssystem ist noch lange nicht an der Kapazitätsgrenze angelangt. Man sollte immer einen Durchschnitt der Zahlen über mehrere Tage betrachten, um Ausreißer zu erkennen.

Aber es wird mit jedem Tag etwas enger in den Spitälern ?
Wenn wir nichts unternehmen, dann ja, aber wir haben es durch geeignete Maßnahmen in der Hand.

(Bild: AP)

Die da wären?
Wir müssen und können beim Testen, Tracen und Isolieren besser werden! Auch die Ampel kann sich als gutes Instrumentarium erweisen.

Zuletzt kam vom Linzer Bürgermeister Kritik, weil es in seiner Stadt heftig blinkt?
Ein Politikum, das wir nicht brauchen. Ich denke, wir müssen aufhören, mit dem Finger aufeinander zu zeigen. Bund, Länder und Gemeinden müssen hier optimal zusammenarbeiten, um die Aufgabe zu lösen.

Mark Perry, Kronen Zeitung

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