Speziell jungen Menschen bis zum zehnten Lebensjahr kommt laut Experten eine geringe Rolle für Ansteckungen mit Corona zu. Dennoch stellt sich vor Schulbeginn die Frage: Wie soll man mit einem infizierten Kind umgehen? Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz plädiert für Eigenverantwortung.
„Wir wissen gesichert, dass Kinder unter zwölf Jahren, vielleicht sogar unter 15, eine völlig unbedeutende Rolle im Ansteckungsgeschehen spielen“, schrieb Neos-Landesrätin Andrea Klambauer erst vor zwei Wochen in einem Brief an Eltern. Das Jungschar-Cluster in Großarl mit mehreren Infizierten im Alter von 14 Jahren lieferte jedoch den Gegenbeweis. Wie also umgehen mit Kindern im Fall einer Corona-Infektion?
Es gebe keine generelle Antwort auf diese Frage, meint Landeskliniken-Infektiologe Richard Greil. Das Ansteckungsrisiko steige mit fortschreitendem Alter. Bei Kindern unter zehn Jahren ist die Ansteckungsgefahr laut Greil gering. „Es hat sich gezeigt, dass von Kindern bis zum Alter von zehn Jahren nur sehr selten Infektionsketten ausgehen“, betont auch Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz.
Dem Vernehmen nach gibt es bereits Überlegungen des Bundes, Kinder unter zehn Jahren auch im Fall einer Corona-Infektion in Schulen oder Kindergärten zu schicken. Greil hält solche Maßnahmen für „mutig“, Juhasz dagegen für „umsetzbar“. „Ich denke, das wird bald kommen“, so die Medizinerin. Laut der Ärztin ist klar: „Schulalltag funktioniert nicht, indem man die gesamte Klasse zu Hause absondert.“
Letztendlich sei vor allem auch Eigenverantwortung gefragt. „Im Zweifel ist es besser, wenn Eltern ihr Kind zu Hause lassen.“ Schließlich gelte: „Bei Symptomen hat niemand etwas in einem Lager, auf Konzerten, Feiern oder ähnlichem verloren.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.