Keith Alexander

Snowden schockiert: Amazon heuert Ex-NSA-Chef an

Digital
10.09.2020 14:30

Keith Alexander war Chef des US-Geheimdienstes NSA, als Whistleblower Edward Snowden vor sieben Jahren die anlasslose Massenüberwachung der Behörde offenlegte. Nun wurde bekannt, dass Alexander einen neuen Job hat: Der pensionierte Vier-Sterne-General wird Mitglied des Vorstands beim E-Commerce-Giganten Amazon.

Dort soll Alexander dem Rechnungsprüfausschuss angehören, wie aus einer Amazon-Mitteilung an die US-Börsenaufsicht hervorgeht. Alexander war ab 2005 NSA-Chef und wurde 2014 pensioniert. Nach seinem Abgang bei der National Security Agency war er Ko-Geschäftsführer des IT-Security-Unternehmens IronNet Cybersecurity.

(Bild: AFP)

Unter Alexander wurde NSA zum Datenkraken
In Alexanders Amtszeit als NSA-Chef fallen die Veröffentlichungen des Whistleblowers Edward Snowden, der mit zahlreichen internen Dokumenten der Behörde die anlasslose globale Massenüberwachung des US-Geheimdienstes offenlegte.

Die Enthüllungen brachten auch Alexander in Erklärungsnot, führten zu massiver Kritik an der US-Regierung und ihren Geheimdiensten. Darüber hinaus besserten die IT-Konzerne bei ihren Sicherheitsvorkehrungen nach - etwa WhatsApp, wo Ende-zu-Ende-Verschlüsselung implementiert wurde.

(Bild: dpa-Zentralbild/Jens Büttner)

Alexander laut Snowden persönlich verantwortlich
Schockiert über die Bestellung des Ex-NSA-Chefs in den Amazon-Vorstand ist dessen schärfster Kritiker Edward Snowden. Er kommentierte die Postenbesetzung auf Twitter: „Jetzt stellt sich heraus, dass ‚Hey Alexa‘ eine Kurzform für ‚Hey Keith Alexander“ ist." Snowden macht Alexander persönlich dafür verantwortlich, dass die Behörde unter seiner Leitung zum globalen Datenkraken wurde, der US-Bürger, ausländische Staatschefs und Unternehmen in aller Welt ausspähte.

Snowden ruft zudem in Erinnerung, bei welchem Unternehmen der Ex-NSA-Chef da angeheuert hat: Amazon ist nicht nur der weltgrößte Online-Händler, sondern auch eine Macht im Geschäft mit Rechenkraft und Speicherplatz in der Cloud. In Amazons Rechenzentren - genauer gesagt, bei Amazon Web Services (AWS) - werden 6 Prozent aller Websites gehostet, so Snowden.

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