Nach den verheerenden Bränden im Flüchtlingslager Moria harren Tausende Asylsuchende weiterhin dort aus - großteils unter katastrophalen Bedingungen, was auch der heimischen Innenpolitik neue Entscheidungen abverlangt. Österreich müsse hier dringend eingreifen, appelliert Caritas-Geschäftsführer Klaus Schwertner am Donnerstag im krone.tv-Talk. Wichtig sei nicht nur die Hilfe vor Ort, sondern auch die Aufnahme von Flüchtlingen durch europäische Länder, betont Schwertner einmal mehr.
„Tausende Menschen übernachten im Freien, es herrscht große Verzweiflung.“ Wenn es nach dem Caritas-Chef geht, müsse Österreich mehr europäische Solidarität zeigen und Menschen aufnehmen. „Es ist wichtig, hier zu deeskalieren, rasch zu handeln, es ist ein Gebot der Menschlichkeit - man darf jetzt keine Zeit verlieren“, so Schwertner. Am Ende müsse beides möglich sein: „Grenzen schützen, aber auch Menschen schützen.“
„Darf niemanden wundern, dass die Situation eskaliert“
Die lokale Bevölkerung sei verunsichert: „Sie fühlen sich im Stich gelassen“, so Schwertner. Die Gewaltausschreitungen - nach Angaben der griechischen Regierung gilt mittlerweile als bestätigt, dass die Brände von den Migranten selbst gelegt wurden - seien natürlich nicht zu entschuldigen, dennoch dürfe es niemanden wundern, dass die Situation eskaliert.
Die ÖVP blieb am Mittwoch trotz des verheerenden Brandes bei ihrer Linie und lehnt die Aufnahme von Migranten aus Griechenland weiterhin strikt ab. Österreich wolle Griechenland aber vor Ort mit allen Mitteln unterstützen, wie die Minister Karl Nehammer und Alexander Schallenberg mitteilten.
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