Nächste Hiobsbotschaft aus der Wirtschaft: Der deutsche Lastwagenbauer MAN steht vor einer massiven Umstrukturierung und will bis zu 9500 Stellen abbauen - „in Deutschland und Österreich sowie weltweit über alle Unternehmensbereiche hinweg“, hieß es am Freitag. „Auch der Produktionsstandort Steyr steht zur Disposition“ - dort sind 2300 Menschen beschäftigt. Das sei ein Bestandteil, um das Ergebnis der VW-Tochter um rund 1,8 Milliarden Euro zu verbessern.
Die beabsichtigte Neuausrichtung werde „eine grundlegende Restrukturierung des MAN Truck & Bus-Geschäfts in allen Bereichen, einschließlich einer Neuaufstellung des Entwicklungs- und Produktionsnetzwerks sowie einen signifikanten Stellenabbau“ erfordern, hieß es am Freitag aus dem Unternehmen. Die derzeitigen Überlegungen umfassten den Abbau von „bis zu 9500 Stellen in Deutschland und Österreich sowie weltweit über alle Unternehmensbereiche hinweg“. Im Sommer war zunächst von bis zu 6000 abzubauenden Stellen die Rede gewesen.
Die VW-Tochter MAN ist laut Eigenangaben einer der führenden Nutzfahrzeugkonzerne in Europa und beschäftigte 2019 etwa 39.000 Mitarbeiter, 2300 davon in Steyr. Der Konzernumsatz erreichte 2019 insgesamt rund 11 Milliarden Euro.
Standort Steyr steht zur Disposition
Bis 2023 solle nun laut Konzernmitteilung eine Ergebnisverbesserung von 1,8 Milliarden Euro erzielt werden, teilte die Münchener Tochter aus der Nutzfahrzeugholding Traton mit. In allen Bereichen sollen Stellen wegfallen, zudem wollen die Manager Produktion und Entwicklung an andere Standorte verlegen. Damit stünden auch der österreichische Produktionsstandort Steyr sowie die Betriebe an den deutschen Standorten Plauen und Wittlich zur Disposition.
Für den Umbau veranschlagt MAN Kosten im mittleren bis oberen dreistelligen Millionenbereich. Nun sollen zeitnah Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern aufgenommen werden. MAN gehört zusammen mit dem schwedischen Lkw-Bauer Scania zum Volkswagen-Konzern. Die Branche ist auch wegen der weltweit stark sinkenden Nachfrage nach Lastwagen unter Druck. In Europa rechnete MAN schon vor der Corona-Pandemie mit einem Rückgang um 10 bis 20 Prozent in diesem Jahr.
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