Es war offenbar das schlechte Gewissen, das eine Innsbruckerin heuer Anfang März zu einer folgenschweren Aussage veranlasste. Zuerst einer Freundin und wenig später ihrem Patenkind gegenüber. "Ich bin vergewaltigt worden!" Und diesen Vorwurf hielt sie dann auch noch vor der Polizei aufrecht, die sie wegen einer anderen Sache einvernommen hatte. Damit war der Fall ins Rollen gebracht und der Betroffene wäre beinahe in Untersuchungshaft gewandert.
Erst danach gab die 38-Jährige zu, alles nur erfunden zu haben. Vielleicht wollte sie so den Seitensprung ihrem Freund gegenüber erklären…
Tränen und Beteuerungen nützten nichts
Am Dienstag am Innsbrucker Landesgericht nützten alle Beteuerungen und Tränen nichts. Auch nicht die Tatsache, dass sie damals schwer betrunken gewesen sei. "Bei Vergewaltigungsvorwürfen gibt es fast immer nur zwei Aussagen – jene der Frau und die des Mannes", erklärte Richter Norbert Hofer. Naturgemäß komme der Aussage der Frau besondere Bedeutung zu.
Mit ihrer Lüge schade sie allen Frauen, die tatsächlich vergewaltigt werden. So fällte Hofer auch eine harte Strafe – die Innsbruckerin muss 16 Monate ins Gefängnis. Die Haftstrafe fiel auch deshalb so lang aus, weil die 38-Jährige schon mehrmals vor dem Richter saß. Einmal auch schon wegen falscher Beweisaussage…
von Stefan Ruef, Tiroler Krone
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