Hacker im US-Wahlkampf

China, Iran & Russland wehren sich gegen Vorwürfe

Digital
12.09.2020 05:57

Russland und China haben Anschuldigungen des Softwarekonzerns Microsoft zurückgewiesen, mit Hackerangriffen den US-Wahlkampf beeinflussen zu wollen. Chinas Außenminister Wang Yi sagte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem russischen Ressortchef Sergej Lawrow am Freitag in Moskau, die Regierung in Peking habe sich niemals in interne US-Angelegenheiten eingemischt.

Lawrow sagte, solchen Anschuldigungen fehlten jegliche Grundlage. Kreml-Sprecher Dmitry Peskow betonte: „Russland hat sich nicht eingemischt, mischt sich nicht ein und hat nicht die Absicht, sich in die inneren Angelegenheiten von irgendjemandem einzumischen.“

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In Bezug auf die US-Wahlen habe ich wiederholt gesagt, dass die US-Wahlen eine interne Angelegenheit sind und wir kein Interesse und keine Absicht haben, uns einzumischen.

Zhao Lijian, chinesisches Außenministerium

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian, sagte am Freitag, Microsoft und die USA sollten keine Geschichten erfinden. „In Bezug auf die US-Wahlen habe ich wiederholt gesagt, dass die US-Wahlen eine interne Angelegenheit sind und wir kein Interesse und keine Absicht haben, uns einzumischen.“

Ähnlich äußerte sich der Iran. Der Sprecher des Außenministeriums, Said Khatibsadeh, sagte am Freitag nach Angaben der Nachrichtenagentur Insa: „Für Teheran spielt es keine Rolle, wer demnächst im Weißen Haus sitzen wird.“ Wichtig sei nur, dass der nächste US-Präsident sich an internationale Vorschriften halte und sich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einmische.

Microsoft warnte vor Hackerangriffen
Aus einem am Donnerstag präsentierten Bericht von Microsoft-Experten war hervorgegangen, dass Angreifer mit Verbindungen zu Russland, China und dem Iran versuchten, Personen aus dem Umfeld von Präsident Donald Trump und dessen demokratischem Herausforderer Joe Biden auszuspähen. Die Spionage-Attacken würden intensiver, je näher der Wahltermin rücke, sagte Microsofts Vizepräsident für Kundensicherheit, Tom Burt.

(Bild: EPA)

Er verwies etwa auf eine russische Hackergruppe, die bereits auf die Präsidentenwahl 2016 habe Einfluss nehmen wollen. Sie habe im vergangenen Jahr versucht, in Accounts von politischen Beratern von Demokraten und Republikanern sowie von Expertengruppen und Denkfabriken einzudringen. Namen nannte Burt nicht. Chinesische Bemühungen, einen Vertrauten Bidens zu kompromittieren, und ein iranischer Spähangriff auf Trumps Wahlkampfteam seien erfolglos geblieben.

Die Wahlkampfteams Bidens und Trumps erklärten, sich der Spionage-Versuche bewusst zu sein. Die Präsidentschaftswahl in den USA findet am 3. November statt.

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