Die verheerende Gasexplosion im September des Vorjahres in St. Jodok in Tirol mit einer Toten (91) und zwölf Verletzten hat nun ein Nachspiel vor Gericht. Der verantwortliche Polier (52) wurde nun wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Feuersbrunst mit Todesfolge angeklagt ...
Es waren Bilder wie aus dem Krieg, die nach der Explosion eines Supermarktes ganz Österreich schockierten. Eine 91-jährige Frau verlor dabei ihr Leben.
Gas in Haus eingetreten
Die Tigas räumte rasch ein, dass im Zuge von Arbeiten nahe dem Lebensmittelladen eine Gasleitung angebohrt wurde. Dem 52-jährigen Polier der Bohrmannschaft wird nun vorgeworfen, dass er „die erkennbare Abweichung der Horizontalbohrung von der geplanten Bohrtrasse nicht korrigieren und eine weitere Bohrstange einlegen ließ“, bestätigt Hansjörg Mayr, Sprecher der Innsbrucker Staatsanwaltschaft, auf „Krone“-Nachfrage. Außerdem hätte er die Grube im Bereich des Ziels der Bohrung kurz vor dessen Erreichen ausheben lassen müssen. „Durch die angebohrte Leitung trat Erdgas auch in das Haus ein und bildete dort mit Luft ein zündfähiges Gemisch.“
Strafrahmen von bis zu drei Jahren Haft
Ein Verhandlungstermin wurde noch nicht anberaumt. Dem Mann – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – drohen bis zu drei Jahre Haft.
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