Was für ein Schreck! Mitten in einer Halle des Voestalpine Böhler Edelstahl-Werks in Kapfenberg entdeckte am Mittwoch ein Mitarbeiter die Haut einer Schlange. Da dort Lieferungen aus Indien und Spanien ankommen, wollten die Mitarbeiter lieber abklären, womit sie es genau zu tun hatten – völlig richtig! Dafür fertigten sie Bilder an, die sie Helga Happ, der Direktorin des Reptilienzoos in Klagenfurt, zukommen ließen.
Ihre Rückmeldung ließ etliche Personen vor Schreck erstarren: Kobra-Alarm! Doch nicht nur die Direktorin wurde über den Fund benachrichtigt. Auch der steirische Reptilien- und Amphibienexperte Werner Stangl erhielt über die Landeswarnzentrale die Information, dass sich eine Schlange ins Werk eingeschlichen hatte. Nach Durchsicht der Bilder war ihm und einem Kollegen aber rasch klar: Das ist die Haut einer völlig harmlosen und heimischen Äskulapnatter! Den Mitarbeitern, die sich natürlich nicht mehr in die Halle trauten, fiel ein Stein vom Herzen.
„Man geht immer vom Schlimmeren aus“
Nun stellt sich die Frage, wie sich die Expertin so irren konnte. Die „Krone“ fragte nach und bekam folgende Antwort: „Nachdem dort Waren aus Indien waren, hätte es auch eine Kobra sein können. Man geht besser vom Schlimmeren aus, als wenn dann wirklich etwas passiert. Ich habe die Fotos auch an weitere Experten geschickt, und auch da war man sich nicht gleich sicher. Anhand der Ringe auf der Haut hätte es auch eine Kobra sein können.“
Werner Stangl sieht das allerdings völlig anders: „Es ist mir unerklärlich, dass eine Expertin sofort auf eine giftige Kobra geschlossen hat.“ Ihre Argumentation sei falsch: „In Indien gibt es 238 Schlangenarten, und Dutzende davon sind ungiftig!“ Nachsatz: „Außerdem passen die Bilder nicht einmal annähernd zu einer Kobra!“
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