Der Grand Prix von San Marino in Misano hat am Sonntag den vierten MotoGP-Premierensieger in dieser Motorad-WM-Saison gebracht. Der Italiener Franco Morbidelli feierte einen Start-Ziel-Sieg, setzte sich vor seinem Landsmann Francesco Bagnaia auf Ducati und dem Spanier Joan Mir durch. Der Suzuki-Pilot fing Valentino Rossi (Yamaha) in der letzten Runde ab, verhinderte dessen 200. MotoGP-Podestrang.
Vier Yamaha-Piloten waren in der Startaufstellung vorangelegen, Fabio Quartararo als WM-Leader als Dritter. Der französische Doppel-Sieger vom Saison-Auftakt in der zweiten Juli-Hälfte in Jerez de la Frontera vergab seine Chancen durch zwei Stürze, fiel letztlich aus. Dadurch erbte der italienische Ducati-Pilot Andrea Dovizioso, Sieger des GP von Österreich, als Tages-Siebenter die WM-Führung. Das Klassement nach sechs Rennen ist dicht gedrängt, die Top Neun liegen innerhalb von 23 Punkten.
Morbidelli war von Startplatz zwei aus gleich am spanischen Pole-Position-Mann Maverick Vinales vorbeigegangen, ebenfalls wie Rossi als Vierter des Qualifying. „Ich muss das erst alles verarbeiten“, sagte Morbidelli nach seinem Triumph. „Ich genieße den Moment. Danke an das Team, an meine Leute. Während der letzten Runden habe ich viel nachgedacht. Vor sieben Jahren bin ich hier die italienische Meisterschaft gefahren und habe gewonnen, jetzt ist es aber sehr viel größer. Ich bin überwältigt.“
Rossi-Drama
„Il dottore“ Rossi hielt sich auf seiner Heimstrecke vor bis zu 10.000 Zuschauern bis in die letzte Runde in den Podesträngen, ehe Mir noch vorbeizog. Bemerkenswert aber vor allem Rang zwei von Bagnaia bei seinem Comeback nach einem Beinbruch. Der 23-Jährige hatte den Grand Prix von Tschechien sowie beide Rennen in Spielberg verpasst. Nach der langen Pause war er sauer, wie Bagnaia anmerkte: „Das hat mir heute die Kraft gegeben.“ Er hatte 2,217 Sekunden Rückstand auf Morbidelli.
Für KTM war es in der MotoGP die das bisher schlechteste Abschneiden in diesem WM-Jahr. Das hat sich in Training und Qualifying schon ein bisschen abgezeichnet. Das bisher schwächste KTM-Saisonergebnis hatte Platz sieben durch Pol Espargaro beim Grand Prix von Andalusien bedeutet. Diesmal wurde der Spanier Zehnter. Steiermark-GP-Sieger Miguel Oliveira (POR) wurde Elfter, Brad Binder (RSA) Zwölfer und Iker Lecuona (ESP) 14. Alle vier KTM-Piloten kamen damit immerhin in die Punkte.
In der Moto2 gewann Rossis Halbbruder Luca Marini und baute damit nach sieben Rennen seine WM-Führung aus. Der 23-Jährige führte vor Marco Bezzzecchi und Enea Bastianini einen dreifachen italienischen sowie einen gleich sechsfachen Kalex-Sieg an. In der Moto3 waren sieben Honda-Piloten voran, es gewann der Brite John McPhee. KTM-Pilot Albert Arenas schied aus, der Spanier behielt nach sieben Rennen aber mit fünf Punkten Vorsprung die WM-Gesamtführung.
Der Österreicher Maximilian Kofler fuhr auf seiner KTM vom 31. Startplatz auf den 22. Endrang vor. Der Oberösterreicher wartet damit weiterhin auf seinen ersten WM-Punkt, die nächste Chance gibt es schon kommenden Sonntag wieder in Misano beim Grand Prix der Emilia Romagna. Zufrieden war Kofler mit dem Abstand auf den Sieger von 18,598 Sekunden. „Ich war die gesamte Saison noch nie so knapp dran. Das ist ein Ergebnis, worauf ich nächste Woche aufbauen kann“, sagte der 20-Jährige.
„Dovi“ führt
Neuer WM-Führender ist der nicht ins Spitzenfeld gekommene italienische Ducati-Pilot Andrea Dovizioso, da der bisherige französische Leader Fabio Quartararo seine Chancen mit zwei Stürzen vergeben hat.
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