Konnte sogar aufstehen
Nawalny muss nicht mehr künstlich beatmet werden
Gut drei Wochen nach seiner Einlieferung in die Berliner Charité befindet sich der vergiftete russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny weiter auf dem Weg der Besserung. Der 44-Jährige habe inzwischen „vollständig von der maschinellen Beatmung entwöhnt" werden können, so die Universitätsklinik am Montag. Berlin und Paris drängen indes weiter auf eine Erklärung Moskaus.
Er werde „zunehmend mobilisiert“ und könne „das Krankenbett bereits zeitweise verlassen“, wie seine Ärzte mitteilten. Nawalny wird nach einem Giftattentat seit dem 22. August in der Berliner Charité behandelt. Am Montag bestätigten zwei weitere Speziallabore in Frankreich und Schweden den Schluss der deutschen Experten, dass Nawalny „zweifelsfrei“ mit einer neuartigen Variante des Nervenkampfstoffs Nowitschok vergiftet wurde.
Kampfstoff eindeutig aus Russland
Bei dem schwedischen Labor handelt es sich um die Swedish Defence Research Agency, die dem Verteidigungsministerium untersteht. Dessen Leiterin, Asa Scott erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass es sich dabei um ein in Russland entwickeltes Nervengift handle. Zur Herkunft des konkret bei Nawalny eingesetzten Gifts könnten zwar keine Angaben gemacht werden, allerdings sei es unwahrscheinlich, dass andere Länder als Russland darüber verfügten.
Deutschland fordert Erklärung Moskaus
Moskau wies bislang jede Schuld am Gesundheitszustand des prominenten Kritikers von Staatschef Wladimir Putin zurück. Nawalnys Vergiftung führte zu schweren diplomatischen Spannungen zwischen Berlin und Moskau. Die deutsche Bundesregierung bekräftigte unterdessen ihre Forderung, „dass sich Russland zu den Geschehnissen erklärt“.
Nawalny war am 20. August auf einem Flug in Russland zusammengebrochen und in eine Klinik in Sibirien gebracht worden. Später wurde er auf Drängen seiner Familie in die Charité verlegt.
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