Wie die „Krone“ aus Zagreb erfuhr, ging die Trennung zwischen der Admira und Zvonimir Soldo nicht vom Trainer aus. Felix Magath hatte Gründe, warum er den Abschied mit Verzögerung sorgfältig planen ließ. Eine Kolumne von „Krone“-Redakteur Hannes Steiner.
Freiwilliger Rückzug aus privaten Gründen. Ungewöhnlich, wie die Admira am Sonntag die Trennung von Trainer Zvonimir Soldo dokumentierte. Ist es wirklich - wie vom Klub betont - Respekt, wenn man den sympathischen Kroaten zum Spielball für Spekulationen macht? Warum nicht mit der Wahrheit rausrücken, selbst wenn man sich bei einem Rauswurf nach nur einer Runde damit schwer tut?
Zagreb, gestern Vormittag. Heimatstadt von Soldo und dessen Assistenten Fabijan Komljenovic, der ebenfalls - sicher auch aus privaten Gründen - die Südstadt verließ. Ein verlässlicher Informant zur „Krone“: „Die beiden mussten gehen, weil das Felix Magath so wollte. Es wurde nach einer Lösung gesucht, die für so wenig Unruhe wie möglich sorgen soll.“ Also doch beurlaubt. Der Informant weiter: „Beide haben noch Vertrag bis 2021.“ Hätten sie nicht, wenn die tatsächlich freiwillig ausgestiegen wären.
In Wahrheit war die Trennung nicht zu verhindern. Soldo holte trotz viel Empathie aus dem Kader einfach zu wenig heraus. Magath erkannte dies, auch weil ihn Ernst Baumeister schon sehr früh darauf aufmerksam gemacht hatte. Nur konnte er dem von ihm gefeuerten Sportdirektor nicht recht geben, ohne sein Gesicht zu verlieren. Also musste der Abschied mit Verzögerung geplant werden. Zuerst kam Patrick Helmes ins Trainerteam, letzten Freitag mit Sven Schuchardt ein weiterer Deutscher, 24 Stunden später war Soldo weg.
Die Laufzeit der Admira-Trainer wird immer kürzer: Klaus Schmidt 15 Spiele, Soldo 14. Unmittelbar nach einer Saisonvorbereitung war für beide quasi Schluss. Eigentlich pervers …
Hannes Steiner, Kronen Zeitung
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