"Mutmaßlicher Spion tot in Zelle entdeckt" – so eine der vielen Schlagzeilen. Über den Namen des Häftlings, die Todesursache und die genauen Vorwürfe der Schweizer Justiz wird allerdings ein Mantel des Schweigens gebreitet.
Doch wie die "Krone" exklusiv aus Schweizer und deutschen Geheimdienstkreisen erfuhr, handelte es sich bei dem mutmaßlichen Spion um einen Österreicher. Der gebürtige Tiroler – er lebte seit geraumer Zeit in Winterthur in der Schweiz – soll jener geheime Informant gewesen sein, der die deutschen Finanzbehörde Anfang des Jahres mit einer so genannten Steuer-CD beliefert und damit für große Aufregung gesorgt hat.
Kundendaten für Millionen verkauft
Rund 2.000 sensible Kundendaten einer Schweizer Bank habe der 42-Jährige auf den Datenträger gepresst und für einen Millionenbetrag verkauft. Womit er sich unzählige Steuersünder, aber auch die Schweizer Justiz zum Feind machte. Spionage und Geldwäsche – so die (nicht offiziellen) Vorwürfe.
Vor zwei Wochen schließlich klickten für den Tiroler die Handschellen - Mittwoch früh lag er leblos in der Zelle. "Die Todesumstände sind noch nicht restlos geklärt. Aber wir gehen von Selbstmord aus", so die nüchterne Stellungnahme der zuständigen Behörden.
von Christoph Budin und Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
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