Tirols AK stellt klar:

„Swarovski-Zentrale muss in Wattens bleiben!“

Tirol
16.09.2020 17:00

„Die Stimmung beim einstigen Tiroler Vorzeigekonzern Swarovski ist trist, die Kündigungswelle steht bevor“, findet die AK Tirol. Gekündigt werden sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleich in Gruppen. Besonders bitter: Neben vielen jahrzehntelang Beschäftigten müssen offenbar auch viele hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen. „Eine positive Zukunft für den Standort Wattens sieht anders aus, wenn die gesamte Erfahrung und das Know-how der Beschäftigten abfließt“, so Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl, der die Verlagerung der Konzernzentrale in die Schweiz erneut kritisiert.

„Wattens muss als Zentrale erhalten bleiben, sonst wird es hier nur noch einen Bruchteil der Arbeitsplätze geben“, stellt Zangerl klar. Denn das, was aus dem Betrieb an die Öffentlichkeit dringt, ist alarmierend. Während der Konzernchef laut AK den Druck auf jene Familienmitglieder und auch Betriebsräte erhöht, die Wattens als Zentrale erhalten wollen, sollen sogenannte Gruppeninformationsgespräche vorbereitet werden. Bei diesen sollen die zusätzlich dafür geschulten Führungskräfte bekannt geben, wer den Konzern verlassen muss.

Der Firmenchef argumentiert dabei mit dem finanziellen Druck, der auf dem Unternehmen laste und der sich nur durch den Gang auf den Börsenplatz Schweiz lösen lassen würde. Aufgrund dieses finanziellen Drucks seien auch die Sozialpläne für 2021 noch nicht unterzeichnet.

„Jahrzehnte mit viel Steuergeld unterstützt“
„Es ist offensichtlich, dass die neue Konzernführung nicht mehr an einem Erhalt der Zentrale Wattens interessiert ist und das Unternehmen komplett in die Schweiz transferieren will“, sagt Zangerl. Für Wattens würde das eine enorme Re-Dimensionierung bedeuten. „Scheinbar ist die Strukturreform unumgänglich geworden. Wer aber in den letzten Jahrzehnten mehr als einmal mit viel Steuergeld unterstützt wurde, sollte darüber nachdenken, ob der Ausverkauf des Unternehmens wirklich der richtige Weg ist“, so Zangerl.

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