Am 1. Oktober erscheint eine Biografie über das älteste Mitglied des englischen Königshauses, den 99-jährigen Gemahl von Queen Elizabeth. Schon im Vorfeld schlägt das noch nicht veröffentlichte Buch hohe Wellen. Denn trotz des Segens der Windsors kommt darin auch Pikantes zur Sprache.
Kauzig, ein wenig verschroben und nie um eine flapsige Antwort verlegen - so zeigte sich der Herzog von Edinburgh, Sohn des griechischen und dänischen Königshauses, Ehemann von Queen Elizabeth, Großvater der Prinzen William und Harry bei öffentlichen Auftritten. Seine oft politisch unkorrekten Bemerkungen brachten Prinz Philip auch den Titel „Duke of Hazard“ (Herzog des Risikos) ein. Manche nennen ihn auch DofE, eine leicht ironische Abkürzung seines Titels (Duke of Edinburgh).
Ein Alpha-Tier, das sich nicht gerne etwas sagen lässt, aber dennoch bereits fast 73 Jahre lang im Schatten seiner Gemahlin steht. Einige Schritte hinter ihr herzulaufen, das war bislang sein Platz, so wollte es das Protokoll, schließlich ist Elizabeth die Chefin. Auch heute noch.
Abrechnung mit Andrew und Harry
Die Adels-Expertin Ingrid Seward, Kennerin der britischen Royals, bringt nun die Biografie „Prince Philip Revealed. A Man of His Century“ auf den Markt. Darin durchleuchtet sie den 99-jährigen Pensionisten, der sich ganz offiziell vor drei Jahren in den Ruhestand verabschiedet hat. Wirklich zur Ruhe kam er aber gar nicht, die Familie bereitete ihm zuletzt massive Sorgen. Besonders entsetzt war er über seinen Sohn Andrew und dessen Affäre „rund um diesen Pädophilen in Amerika“, wie Philip es ausdrückte. Andrew habe „die Monarchie besudelt“.
Dann stellten sich dem Opa noch alle restlichen Haupthaare auf, als sein mittlerweile Ex-Lieblingsenkel Harry samt seiner Angetrauten Meghan und Klein Archie die Krone hinter sich ließ, um in den USA sein Glück zu suchen. Der Rückzug traf Philip hart. Wer Profilneurose gegen Pflichtbewusstsein tauscht, dem gebühre kein Verständnis. Laut Seward zog er eine bittere Bilanz über die Exilierten: „Ich verstehe nicht, was die beiden so unerträglich finden. Sie haben ein schönes Heim, einen gesunden Sohn und jede Gelegenheit, mit ihrer Arbeit Gutes zu tun.“
Selbst das nach wie vor sensible Thema Diana wird in dem Buch abgehandelt. Prinz Philip und Lady Di hatten angeblich eine sehr gute Gesprächsbasis. Sie holte sich bei ihrem Schwiegervater Trost und Rat, als die Affäre von Charles und Camilla noch geheim war. Als dann die Scheidung kam, soll Philip gesagt haben: „Alles, wofür ich 40 Jahre lang gearbeitet habe, war vergeblich.“
„Würstchen“ oder „Kohlkopf“, so nennt Philip seine Ehefrau Elizabeth
Und wie hielt er es mit seiner eigenen Treue? Seward greift auch dieses heiße Eisen an. Hat Prinz Philip sogar uneheliche Kinder? Zumindest gibt es Gerüchte in diese Richtung, Beweise liefert Seward keine. Der Porträtierte schmetterte solche Spekulationen in gewohnter Manier ab: „Meiner Meinung nach war ich jedes Mal, wenn ich mit einer Frau spreche, mit ihr im Bett - als hätte sie kein Mitspracherecht in der Sache.“
„Sausage“ hat ihm jedenfalls immer geglaubt. Ja, genau, sein „Würstchen“. So wird Elizabeth von Philip gerufen, wenn er einmal lieb sein will.
Karin Schnegdar, Kronen Zeitung
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