Die Anfang dieses Jahres eingeführte Digitalsteuer hat bereits in den ersten fünf Monaten des Jahres rund 20 Millionen Euro und damit in etwa so hohe Einnahmen gebracht wie für das gesamte Jahr 2020 prognostiziert war. Der Presseclub Concordia forderte am Mittwoch, dass die Mehreinnahmen für die Förderung von unabhängigem Journalismus eingesetzt werden.
Österreich führte mit 1. Jänner über eine erhöhte Werbeabgabe von fünf Prozent eine Digitalsteuer ein, die auf große internationale Internet-Konzerne wie Google abzielt. Ursprünglich prognostiziert wurden Einnahmen von 20 Millionen Euro.
Dieser Betrag wurde bereits übertroffen. Aus den vorläufigen Daten zum Budgetvollzug, die auf der Homepage des Finanzministeriums abrufbar sind, geht hervor, dass die Digitalsteuer bisher monatlich rund vier Millionen Euro (erstmals mit März verbucht) eingebracht hat, mit Juli sind die bisherigen Einnahmen mit 20,1 Millionen Euro ausgewiesen.
15 Millionen Euro für Mediendigitalisierung
Im Digitalsteuergesetz wurde festgehalten, dass aus dem Aufkommen der Steuer jährlich 15 Millionen Euro in die „Finanzierung des digitalen Transformationsprozesses österreichischer Medienunternehmen“ fließen sollen. Im Juli hieß es, dass die Einnahmen für das Jahr 2020 auf 20 bis 25 Millionen Euro geschätzt werden. Der Kanzlerbeauftragte für Medienthemen, Gerald Fleischmann (ÖVP), kündigte damals an, die Förderung für heuer auf 18 Millionen Euro aufstocken zu wollen.
„Jetzt ist mehr Geld da - das ist erfreulich“, hieß es nun in einer Aussendung des Presseclubs Concordia „Bei doppelt so hohen Einnahmen sollte die Förderung analog auf 30 bis 36 Millionen pro Jahr steigen“, forderte Concordia-Präsident Andreas Koller.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.