Lokalaugenschein der etwas anderen Art Donnerstagvormittag in Österreichs Bundeshauptstadt: Nach der landesweiten Verschärfung der Corona-Maßnahmen und der von Deutschland ausgesprochenen Reisewarnung für Wien wollte sich Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) in Sachen Maskenpflicht persönlich ein Bild machen, wie es um die Gesundheits- bzw. Sicherheits-Moral der Österreicher steht.
Mit einer Horde an Journalisten im Schlepptau besuchte der Minister mehrere Geschäfte - „gereist“ wurde in öffentlichen Verkehrsmitteln. In dem Fall per U-Bahn. „In den Garnituren gibt es nur selten Probleme. Aber in den Stationen müssen wir regelmäßig auf das Tragen der Masken hinweisen“, erklärt ein Security-Mitarbeiter der Wiener Linien.
Auch in den besuchten Geschäften sieht man die Verschärfungen mehr oder weniger gelassen: „Vor ein paar Monaten haben wir unseren Kunden noch Masken angeboten - mittlerweile kommt jeder mit seiner eigenen“, so ein Optiker (Bild unten) in Wien-Mitte.
„Niemand kennt sich mehr aus“
Doch der Minister musste während des Lokalaugenscheins auch einige Seitenhiebe von Passanten einstecken. Grundtenor der Kritiker: „Niemand kennt sich mehr aus“. Dennoch: Nach der „Rundfahrt“ sei Anschober „um ein gutes Stück optimistischer als zuvor“.
Bezüglich der „Corona-Watschen“ aus Deutschland gibt er sich diplomatisch: „Die aktuelle Entscheidung aus Deutschland ist eine nationale, diese muss man akzeptieren. Mein Appell hier ist aber, europaweit einheitliche, für alle geltende Standards für die Entscheidung zu definieren. Diese Krise können wir nur gemeinsam lösen - gemeinsam als Gesellschaft.“
Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
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