Der ehemalige Europa-Chef der Großbank HSBC, James Emmett, soll künftig das operative Geschäft der Facebook-Kryptowährung Libra steuern. Emmett werde die operative Geschäftseinheit Libra Networks LLC ab 1. Oktober als Geschäftsführer leiten, teilte die in Genf ansässige Libra Association mit.
Im Mai wurde bereits der ehemalige Chefjustiziar der HSBC, Stuart Levey, an die Spitze der Libra Association geholt, die das von Facebook angestoßene Libra-Projekt umsetzt.
Das Libra-Konsortium hatte im April seine Pläne für die Digitalwährung geändert, um auf diese Weise leichter eine Zulassung für das Vorhaben zu erhalten. Neben einer anders zugeschnittenen Version des ursprünglich vorgesehenen Digitalgelds sollen auch Formen sogenannter „stablecoins“ eingeführt werden, die an einzelne Währungen gekoppelt sind. Die EU-Kommission will Cyber-Devisen wie Libra in Europa streng regulieren.
Zentralbanken und Aufsichtsbehörden befürchten, dass sie die Kontrolle über ihre Währung verlieren, falls Libra von den Milliarden an Facebook-Nutzern in breitem Umfang genutzt wird. Experten trauen dem US-Internetkonzern zu, mit Libra das globale Finanzsystem durcheinanderzuwirbeln. Die Europäische Zentralbank und die Bundesbank prüfen derzeit, ob eine Art „digitaler Euro“ sinnvoll sein könnte.
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