Ende 2023 soll das Werk in Steyr mit 2300 Mitarbeitern geschlossen werden - die Pläne des MAN-Vorstands lösen Bestürzung aus. Der Betriebsrat ist kämpferisch, will verhandeln und ein Konzept erarbeiten, in dem Steyr als Teil von MAN erhalten bleibt. „Es wird eine harte Auseinandersetzung“, sagt Erich Schwarz.
„Krone“: Herr Schwarz, als Betriebsratschef der Arbeiter bei MAN in Steyr waren Sie auch bei der im Werk abgehaltenen Betriebsversammlung am Mittwoch federführend. Wie erleben Sie die Lage?
Erich Schwarz: Wir haben beschlossen, dass wir jetzt einmal in Verhandlungen mit dem Vorstand und den Anteilseignern gehen. Wir versuchen, den Standort zu retten und wollen bis Jahresende ein Konzept haben, damit der Standort erhalten bleibt. Streik ist das letzte Mittel.
„Krone“: MAN prüft die vorzeitige Kündigung des Standortsicherungsvertrags, der eigentlich bis zum Jahr 2030 gilt.
Schwarz: Wir lassen den Vertrag auch von Anwälten prüfen. Das passiert bereits mithilfe der deutschen Gewerkschaft IG Metall.
„Krone“: Ist es nicht ein aussichtsloser Kampf, der gekämpft wird?
Schwarz: Nein. Ich vergleiche es mit dem Fußball, ich bin da selbst Obmann eines Vereins. Selbst wenn man mit dem Wissen in die Saison geht, dass man gegen den Abstieg spielt, steigt man nicht nach der ersten Niederlage ab, sondern erst, wenn man das entscheidende Spiel am Ende der Meisterschaft verloren hat. Es wird viele Runden geben. Es wird eine harte Auseinandersetzung.
„Krone“: Was passiert aktuell in Steyr?
Schwarz: Die Produktion läuft normal. Die Mitarbeiter sind konsterniert und bedrückt. Aber wir nehmen sogar Leiharbeiter auf, weil wir so viele Aufträge haben.
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