„Gift entfernen“

Trump fordert mehr „patriotischen“ Unterricht

Ausland
18.09.2020 08:07

US-Präsident Donald Trump fordert mehr „patriotische“ Inhalte im Schulunterricht. Der Jugend solle beigebracht werden, „Amerika mit ihrem ganzen Herzen, ihrer ganzen Seele zu lieben“, sagte der 74-Jährige am Donnerstag bei einer Veranstaltung des Weißen Hauses zur Geschichte der Vereinigten Staaten. Es sei Zeit für einen „proamerikanischen Lehrplan, der die Wahrheit zelebriert“, so Trump weiter. Zudem übte der republikanische Staatschef heftige Kritik an „jahrzehntelanger linker Indoktrination an unseren Schulen“, die mit schuld an den Ausschreitungen der vergangenen Monate im Rahmen der „Black Lives Matter“-Bewegung sei.

Dabei handle es sich um „giftige Propaganda“. Dieses „ideologische Gift“ werde den Zusammenhalt der Gesellschaft auflösen und „unser Land zerstören“, wenn es nicht entfernt werde. Den „patriotischen“ Unterricht bezeichnete der Präsident hingegen als „einzigen Pfad zu unserer nationalen Einheit mittels unserer gemeinsamen Identität als Amerikaner“.

(Bild: ASSOCIATED PRESS)

Anti-Rassismus-Schulungen werden eingestellt
Trump hatte Anfang des Monats die Bundesbehörden angewiesen, ihre Anti-Rassismus-Schulungen einzustellen. Diese wurden vom Weißen Haus als „spaltende, unamerikanische Propaganda-Trainingseinheiten“ bezeichnet. Die Entscheidung erging inmitten der seit Monaten anhaltenden Anti-Rassismus-Proteste. Diese waren durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd Ende Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis entfacht worden und wurden seither durch weitere Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze angeheizt.

Protest nach Tod von George Floyd (Bild: AP)
Protest nach Tod von George Floyd

Dem Präsidenten wird vorgeworfen, seit seinem Amtsantritt Anfang 2017 die starke Polarisierung des Landes vorangetrieben und das politische Klima weiter aufgeheizt zu haben. In seinen Äußerungen zu den Anti-Rassismus-Protesten fokussiert er sich auf die gewalttätigen Ausschreitungen, zu denen es manchmal im Zuge der Proteste kommt. Trump erhebt den Vorwurf, linksgerichtete Gewalttäter hätten die Proteste vereinnahmt.

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