580.000 Euro - private Ausgaben in dieser Höhe soll Heinz-Christian Strache der FPÖ laut bisherigen Berechnungen durch gefälschte Rechnungen untergejubelt haben. Weil Strache behauptet, alles selbst bezahlt zu haben, wollen die Ermittler Einsicht in seine Konten - und haben dafür laut „Krone“-Informationen grünes Licht von der Staatsanwaltschaft bekommen.
Hat Heinz-Christian Strache viele Jahre sein Privatleben mit Parteigeldern finanziert und der FPÖ mehrere Hunderttausend Euro an privaten Ausgaben durch gefälschte Rechnungen untergejubelt? Dieser Verdacht, den Strache nach wie vor zurückweist, steht seit einem Jahr im Raum. Er habe zwar Rechnungen über die Partei verrechnet, aber stets zurückbezahlt, sagt er.
Staatsanwaltschaft ordnete Kontoöffnung an
Um Straches Angaben zu überprüfen, hat das Bundeskriminalamt am 4. August bei der Staatsanwaltschaft Wien um Öffnung von Straches Konten angesucht, wie diese Woche bekannt wurde. Unklar war zunächst, ob die Staatsanwaltschaft Wien dem Ersuchen nachkommen wird oder mittlerweile bereits nachgekommen ist. Bis jetzt.
Alle Geldflüsse müssen abgebildet werden
Wie die „Krone“ in Erfahrung bringen konnte, gibt es seitens der Staatsanwaltschaft grünes Licht für die Öffnung der Konten. Sie erteilte bereits entsprechende Anordnungen, sodass Auskunft über Straches Konten gegeben werden muss. In einer der „Krone“ vorliegenden Anordnung vom 12. August wird die Maßnahme damit begründet, dass zu erheben sei, „ob und in welchem Umfang Heinz-Christian Strache tatsächlich von anderer Seite vorfinanzierte private Aufwendungen refundierte. Dazu sind sämtliche betreffenden Geldflüsse von Heinz-Christian Strache im bestmöglichen Umfang abzubilden.“
Die Anordnung diene „dem Zweck, klären zu können, wie die privaten Ausgaben (...) finanziert wurden“. Und: „Dabei geht es auch um die Klärung der Frage, ob Heinz-Christian Strache überhaupt in der Lage war, diese hohen, von dritter Stelle vorfinanzierten Auslagen aus eigenem Einkommen zu bestreiten, und welches Einkommen er dafür verwendete.“
Konkret ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue - nicht nur gegen Strache, sondern auch gegen seine Gattin Philippa und drei seiner ehemaligen Mitarbeiter. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.
Sandra Schieder, Kronen Zeitung
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