"Unfähige Regierung"

Akuter Geldmangel zerstört Qualität der Universitäten

Salzburg
02.10.2010 10:40
Einem der reichsten Länder der Erde – Österreich ist gemeint – ist die Bildung an den Universitäten nichts wert. Anders kann man die Sparpläne der Bundesregierung nicht erklären. Der Direktor der Universität Salzburg, Heinrich Schmidinger, haut jetzt auf den Tisch – mit äußerst klaren Worten.

Die Studenten haben unter dem Motto "Uni brennt" monatelang demonstriert, Hörsäle besetzt, die Bildung symbolisch zu Grabe getragen. Schon damals kam vom Direktor der Universität Salzburg Unterstützung für die angehenden Akademiker. 

Die Bundesregierung reagierte mit Ignoranz. Wissenschaftsminister Johannes Hahn vertschüsste sich nach Brüssel, Beatrix Karl übernahm das sinkende Schiff und warf offenbar noch ein paar Steine in Form von weiteren Einsparungen hinein.

Unis werden zu Tode gespart
Am Freitag platzte Heinrich Schmidinger bei einem Treffen der Uni-Direktoren in Salzburg der Kragen: "Ich halte die Regierung für völlig unfähig, diese sich dramatisch zuspitzende Situation zu lösen." Schmidinger ließ anklingen, dass gewisse Studienrichtungen in Salzburg für ein paar Jahre nicht mehr angeboten werden können.

Dabei hätte die Salzburger Universität und auch alle anderen in Österreich dringend eine riesige Finanzspritze nötig, um die Qualität wiederzuerlangen. Bei einem Hochschulranking der Fachzeitschrift "Times Higher Education" schafften es gerade mal zwei unserer Unis unter die ersten 200. Innsbruck ist an 187. Stelle, die Uni Wien an 195. Die beste Universität der Welt ist Harvard. Aber an die kommen unsere nicht heran – schon gar nicht, wenn sie zu Tode gespart werden.

von Melanie Hutter, "Salzburger Krone"

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