Fordern Demokratie
Tausende Studenten in Thailand stürmen Uni-Gelände
Zum Auftakt der vermutlich größten Protestaktion gegen die Regierung von Ex-Armeechef Prayut Chan-o-cha in Thailand haben mehrere Hundert Studenten Meinungsfreiheit und Demokratie gefordert. Sie versammelten sich am Samstag in der Hauptstadt Bangkok vor dem abgesperrten Gelände der Thammasat-Universität und durchbrachen schließlich gewaltsam die Tore, um auf das Gelände zu strömen. Dabei skandierten sie: „Nieder mit der Diktatur. Es lebe die Demokratie.“
Die seit mehreren Wochen demonstrierenden Aktivisten fordern unter anderem eine Beschneidung der Rolle des Königshauses, dem in Thailand formell alles untergeordnet ist. Erst kürzlich war der Thai-König Maha Vajiralongkorn (68), der die meiste Zeit des Jahres in Bayern lebt, weltweit medial präsent, weil er seine offizielle Geliebte begnadigte. Zuvor hatte er sie verstoßen und ins Gefängnis werfen lassen, weil sie gegen seinen Willen verstoßen haben soll.
Demonstranten wollen Debatte über Rolle der Monarchie
Die teils von der Hongkonger Protestbewegung inspirierten Demonstranten wollen neben dem Rücktritt der Regierung unter anderem die Abschaffung eines umstrittenen Gesetzes zum Schutz der Monarchie, das drakonische Strafen für Kritik am Königshaus vorsieht. Viele Demonstranten fordern zudem eine öffentliche Debatte über die Rolle der Monarchie, die von der mächtigen Armee des Landes unterstützt wird.
Thailand blickt auf eine konfliktreiche Geschichte mit vielen Militärputschen zurück. Der letzte Putsch ereignete sich 2014, danach herrschte jahrelang das Militär. Aus einer von Betrugsvorwürfen überschatteten Parlamentswahl ging dann im vergangenen Jahr Ex-Armeechef Prayut als Sieger hervor.
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