Das alte Lagerhaus ist im Bezirk weithin bekannt. Nicht nur ist es lange die erste Anlaufstelle für Landwirte aus der ganzen Region gewesen. Für viele gehört der markante Bau genauso zur Stadt wie das Schloss Esterházy oder die Bergkirche. Doch jetzt steht das Ende bevor. Ein großer Teil wurde bereits abgerissen, der letzte verbliebene Teil wird demnächst fallen.
Für Norbert Pingitzer, Landesobservator der „Initiative Denkmalschutz“, ist es unverständlich, warum hier wieder die Abrissbirne zum Einsatz kommt. Das Gebäude sei nach dem Krieg mit Geldern des Marshallplans im Heimatstil errichtet worden und eines von zwei derartigen Objekten im Burgenland. „Das Haus wäre auf jeden Fall erhaltenswert“, ist Pingitzer überzeugt. Eine Minimalvariante sei, das Gebäude zu entkernen und so weiter zu nutzen. „Dazu gibt es viele Beispiele in Wien oder Deutschland. Dafür braucht es aber auch einfallsreiche Architekten“, so der Denkmalschützer. Zudem würden auch Brutalismus-Bauten wie das Hallenbad Neusiedl oder das KUZ Mattersburg (zum Teil) erhalten werden.
Die Abrissbirne sei jedoch „symptomatisch“ für das Burgenland. „Bei uns wird mehr kaputt gemacht, als anderswo“, schüttelt Pingitzer den Kopf. Hier sei dringend ein Umdenken notwendig.
Christoph Miehl, Kronen Zeitung
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