Der ÖAMTC und seine Partner haben in zwei Dimensionen insgesamt 28 Winterreifen getestet. Die Ergebnisse sind zum großen Teil erfreulich, allerdings gibt es in der größeren Dimension nur einen wirklich guten Kandidaten. In der kleineren sind zwei Fabrikate mit Pauken und Trompeten durchgefallen.
Eine Auffälligkeit zieht sich durch den Test, erklärt ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel: Schwächen auf trockener Fahrbahn verhindern bei vielen Reifen beider Dimensionen ein besseres Ergebnis.
205/55 R16 91H - insgesamt gut, zwei fallen durch
In der Kompaktklasse-Dimension gibt es mit dem Bridgestone Blizzak LM005, dem Michelin Alpin 6, dem Dunlop Winter Sport 5, dem Hankook i*cept RS2 und dem Maxxis Premitra Snow WP6 fünf sehr ausgewogene Modelle, die sich keine Schwächen leisten. „Hervorzuheben sind die hervorragenden Nassgriffeigenschaften des Bridgestone. Nasse Fahrbahnen sind ja gerade im Winter ein sehr häufiger Zustand“, erläutert der Experte.
Bei Nässe sind auch fünf der sieben mit „empfehlenswert“ beurteilten Reifen stark unterwegs - sie wurden allerdings, wie überhaupt alle „empfehlenswerten“ Modelle dieser Dimension, wegen leichter Schwächen auf trockener Fahrbahn abgewertet.
Weniger gut fällt das Testergebnis für Semperit Speed-Grip 3 („bedingt empfehlenswert“), King-Meiler Winter Tact WT81 und Tristar Snowpower HP (beide „nicht empfehlenswert“) aus. Während das ansonsten sehr ausgewogene Modell von Semperit wegen schwacher Leistungen auf trockener Fahrbahn abgewertet werden musste, haben die beiden „nicht empfehlenswerten“ Reifen in mindestens zwei Kategorien Probleme.
Der Tristar Snowpower HP fällt bei Nässe klar durch, hat außerdem mit Schwächen auf Schnee zu kämpfen.
Runderneuerter Reifen nur gut für die Umwelt
Der King-Meiler als einziges runderneuertes Modell im Test erwies sich als sehr schwach bei Nässe und konnte auch auf trockener Fahrbahn nicht überzeugen. Allerdings wird der Tact WT81 laut Hersteller seit Beginn dieses Jahres mit einer neuen Mischung hergestellt, die Reifen für den Test wurden aber (wie auch alle anderen Modelle und für den Testablauf notwendig) bereits 2019 gekauft.
Aus Nachhaltigkeitssicht würde viel für dieses Fabrikat sprechen. Einerseits sind runderneuerte Reifen Recycling-Reifen (auf eine gebrauchte Karkasse wird eine neue Lauffläche aufgebracht), andererseits weist der King-Meiler-Pneu auch exzellente Verschleißwerte auf
235/55 R17 103V - gutes Gesamtergebnis, kein „Nicht empfehlenswert“
Bei den 235ern, einer Dimension für SUVs und Transporter, ist das Gesamtergebnis mit einem „Sehr empfehlenswert“, elf „Empfehlenswert“ und einem „Bedingt empfehlenswert“ ebenfalls gut ausgefallen. Auch hier ist Michelin (in diesem Fall mit dem Pilot Alpin 5) ein sehr ausgewogenes und daher „sehr empfehlenswertes“ Modell ohne Schwächen gelungen.
Bei den mit „Empfehlenswert“ beurteilten Winterreifen sind - wie in der kleineren Dimension - überwiegend Schwächen auf trockener Fahrbahn Grund für die Abwertung (manche Modelle haben auch in mehreren Kategorien mit leichten Schwächen zu kämpfen). Ausnahmen gibt es auch: Dunlop Winter Sport 5 SUV und Vredestein Wintrac Pro sind auf trockener und nasser Fahrbahn gut, haben aber leichte Schwächen auf Schnee. Der Nokian WR Snowproof ist hingegen bei Nässe und auf Eis nicht ganz überzeugend. Auch bei diesem Reifen gab es laut Hersteller zu Jahresbeginn eine Umstellung der Laufflächenmischung.
Nur „bedingt empfehlenswert“ ist in der SUV-Dimension der Speed-Grip 3 SUV von Semperit. Eppel erklärt: „Leichte Schwächen bei Nässe und auf Schnee hätten noch für ein ,Empfehlenswert‘ gereicht. Allerdings zeigt das Modell auf trockener Fahrbahn deutlichere Schwächen, die für den Platz am Tabellenende sorgen.“ Positiv anzumerken sind hingegen die Bestwerte beim Reifenverschleiß, die sich der Speed-Grip 3 SUV mit dem ESA+TECAR Supergrip Pro teilt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.