Infizierte logen

Corona-Alarm nach riesiger Hochzeitsfeier in NÖ

Niederösterreich
22.09.2020 14:05

Eine riesige Hochzeitsfeier - bis zu 700 Gäste sollen daran teilgenommen haben - hat im niederösterreichischen Bezirk Gmünd nun Folgen: Wie die „Krone“ am frühen Dienstagnachmittag erfuhr, haben sich im Zuge der Feierlichkeiten bislang 13 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 150 Menschen befinden sich in Quarantäne.

Bereits am 12. September feierte die türkische Hochzeitsgesellschaft in Schrems ausgelassen - und soll sich dabei unbemerkt zum ersten Corona-Hotspot des Bezirks entwickelt haben. So stiegen die Infektionszahlen in Gmünd nach der Feier nach und nach an.

Zu diesem Zeitpunkt galt noch die Empfehlung des Kanzleramts, sich bei privaten Feiern auf maximal 25 Personen zu beschränken und freiwillig Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Zwei Tage später, am 14. September, traten dann weitere Verschärfungen in Kraft: Ohne zugewiesene Sitzplätze waren indoor 50 Personen erlaubt, outdoor 100 Personen. Für Großveranstaltungen mit zugewiesenen Sitzplätzen war die Personenanzahl indoor auf 1500 und outdoor auf 3000 beschränkt. Seit Montag gelten nun weitere verschärfte Bedingungen: Außerhalb der eigenen vier Wände gilt eine Beschränkung (indoor) auf zehn Personen, davon sind lediglich Begräbnisse ausgenommen.

„Wir wurden eine Woche lang angelogen“
Dass die Hochzeit, an der bis zu 700 Menschen teilgenommen hatten, der Ausgangspunkt für den Gmünder Cluster war, blieb zunächst unbemerkt. So hatten die Betroffenen schlicht nicht bekannt gegeben, dass sie an einer Hochzeitsfeier teilgenommen hatten. Die Behörde erkannte die Zusammenhänge folglich erst am vergangenen Wochenende. „Wir wurden eine Woche lang hinsichtlich der Kontakte angelogen. Uns wurde kostbare Zeit genommen, um eine Streuung des Virus einzudämmen!“, so Bezirkshauptmann Stefan Grusch gegenüber der „NÖN“.

Ursprünglich war die Rede von mehr als 50 Infizierten, dies bestätigte sich am Nachmittag laut „Krone“-Infos jedoch nicht. Wie es aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig hieß, seien derzeit 13 bestätigte Corona-Fälle bekannt. 150 Personen befinden sich mittlerweile in Quarantäne.

Eindringlicher Appell seitens der Integrationsministerin
„Es ist für mich einfach unverantwortlich in Zeiten einer weltweiten Pandemie und noch dazu entgegen der klaren Empfehlungen der Bundesregierung, eine solche große Feier zu veranstalten, auch wenn es sich um eine Hochzeit handelt“, fand Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) klare Worte. Und weiter: „Ich appelliere an alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, bei Verdachts- oder Infektionsfällen uneingeschränkt mit den Behörden zusammenzuarbeiten, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu vermeiden. Dass das hier offenbar nicht passiert ist, ist inakzeptabel.“

Kritisiert unverantwortliches Handeln in Zeiten einer weltweiten Pandemie: Frauen- und Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Kritisiert unverantwortliches Handeln in Zeiten einer weltweiten Pandemie: Frauen- und Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP)

Corona-Fälle in Chören
Corona-Alarm gibt es indes auch im Bezirk Krems: In gleich zwei Chören in Langenlois und in Lichtenau gibt es je zwei Infizierte. Weitere Tests stehen noch aus.

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