Die aktuelle BMW S 1000 RR ist eines der besten Supersportmotorräder am Markt. Nun setzen die Münchner noch einen drauf und veredeln das Superbike mit dem „stärksten Buchstaben der Welt“, wie sie sagen, dem M. Bisher steht es vor allem für schnelle, sportliche Autos der Marke, nun feiert es Premiere auf zwei Rädern: an der BMW M 1000 RR. Mit supersportlicher Ausstattung und extremer Performance.
Okay, genau genommen gab es das M bereits an der S 1000 RR, nämlich an „M Performance Parts“ genannten Ausstattungsoptionen wie den Carbonfelgen. Doch nun greifen sie in München in die Vollen und liefern Renntechnik für höchste Ansprüche im Motorsport und auf der Straße.
Nun treffen 212 PS auf lediglich 192 kg Leergewicht - vollgetankt! Der bekannte Vierzylinder-Reihenmotor mit BMW ShiftCam (variable Nockenwelle zur Variierung von Ventilsteuerzeit und Ventilhub) wird für die „M RR“ umfassend in Richtung Rennsporttriebwerk modifiziert. Seine Spitzenleistung erreicht er bei 14.500/min., das maximale Drehmoment von 113 Nm liegt bei 11.000/min. Neben einer auf 15.100/min. gesteigerten Maximaldrehzahl verfügt der M-RR-Motor über weitreichende technische Optimierungen wie zum Beispiel neue Zwei-Ring-Schmiedekolben von Mahle, angepasste Brennräume, auf 13,5 gesteigerte Verdichtung, längere und jeweils 85 g leichtere Titan-Pleuel von Pankl, schmalere und leichtere Schlepphebel, voll bearbeitete Einlasskanäle mit neuer Kanalgeometrie sowie Optimierungen an Nockenwellen und Ansaugtrakt.
Ebenso neu ist die um 3657 Gramm leichtere Abgasanlage aus Titan. Der neue M RR-Motor soll in dem vor allem für die Rennstrecke fahrdynamisch relevanten Bereich von 6000 bis 15.100/min. noch druckvoller antreten als das RR-Triebwerk, ohne jedoch seine Qualitäten für sportliche Landstraßenfahrten eingebüßt zu haben.
Optisch fallen vor allem die neuen Carbon-Winglets auf, die für Abtrieb sorgen sollen und damit die Wheelie-Neigung reduzieren sollen. Dadurch muss die Traktionskontrolle weniger regeln und es wird mehr Antriebskraft in Beschleunigung umgesetzt. Der Abtrieb soll auch späteres Bremsen und erhöhte Kurvenstabilität ermöglichen.
Das Fahrwerk der neuen M RR basiert auf der RR mit dem aus Aluminium gefertigten Brückenrahmen als Herzstück und besitzt eine optimierte Upside-down-Gabel sowie ein überarbeitetes Zentralfederbein mit blauer Feder und Full Floater Pro Kinematik. Es ist kompromisslos für die Rennstrecke ausgelegt, besonderes Augenmerk lag auf der Optimierung des Fahrverhaltens, des Brems-und Anfahrnickausgleichs sowie auf einem bestmöglichem Gefühl des Fahrers für Vorder- und Hinterrad.
Die „M Bremsen“ wurden direkt aus den WM-Erfahrungen weiterentwickelt und versprechen ein Maximum an Fading-Stabilität und Dosierbarkeit. Äußerlich erkennt man die M Bremssättel an ihrer Beschichtung in blauem Eloxal in Verbindung mit dem M Logo. Carbon-Räder sind serienmäßig.
Die Instrumentenkombination entspricht im Wesentlichen der RR und bietet eine M Aufstartanimation. Im Rahmen der Sonderausstattung kann mittels eines Freischaltcodes (Teil des M Competition Pakets) über die OBD-Schnittstelle der Instrumentenkombination umfassendes Datenmaterial für die Verwendung des M GPS Laptrigger und des M GPS Datalogger (Original BMW Motorrad Zubehör) bereitgestellt werden.
Optional geht noch mehr
Wem die neue M RR im Serientrimm noch nicht genügt, erhält mit dem M Competition Paket eine „faszinierende Mischung aus edlen Bauteilen für den Renntechnik-Gourmet und den Ästheten zugleich“ (BMW-Marketing). Das M Competition Paket umfasst neben der M GPS Laptrigger Software und zugehörigem Freischaltcode das M Frästeilepaket, das M Carbonpaket sowie eine in Silber gehaltene 220 g leichtere Schwinge, die reibungsoptimierte, wartungsarme und DLC-beschichtete M Endurance Kette sowie das Soziuspaket inklusive Höckerabdeckung.
Eigentlich ist die BMW M 1000 RR vor allem als Homologationsmodell für die Superbike-WM gedacht, wo BMW mit der S 1000 RR nur mäßig erfolgreich unterwegs ist. Mit der M 1000 RR soll sich endlich der Erfolg einstellen.
Die BMW M 1000 RR kommt in Österreich voraussichtlich im Februar 2021 auf den Markt - zum Preis von 38.800 Euro (inkl. NoVA und MwSt.).
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