Fast 7000 neue Fälle
Israel: Nach Corona-Rekord nun „totaler Lockdown“
Der zweite in Israel verhängte Lockdown, der seit Freitag gilt, hat die Infektionszahlen nicht verringert - deshalb verschärft der Staat die Maßnahmen. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu kündigte am späten Mittwochabend in einer Videobotschaft einen „kompletten Lockdown“ an. Was diese ab kommenden Freitag geltende Maßnahme genau umfasst, ließ er allerdings im Dunklen.
Das Gesundheitsministerium teilte mit, dass für Dienstag 6950 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet wurden. So viele neue Fälle an einem Tag wurden bisher noch nicht registriert. Am Mittwoch lag die Zahl nur knapp darunter: Mit 6808 neuen Fällen wurde der zweithöchste jemals verzeichnete Wert erreicht.
Am Dienstag war außerdem die Marke von 200.000 bekannten Infektionen seit Ausbruch der Pandemie überschritten worden. Der Wert von 100.000 Fällen war in Israel erst am 20. August erreicht worden. Die Zahl der Tests hatte zuletzt ebenfalls zugenommen, die Quote der positiven Tests betrug aber sehr hohe 11,7 Prozent.
In Israel leben rund neun Millionen Menschen, also nur geringfügig mehr als in Österreich, wo der jüngste Tageswert an Neuinfektionen 681 betrug.
Demos nur mit 20 Teilnehmern und mit zwei Meter Abstand zulässig
In Berichten hieß es, neue Einschränkungen würden unter anderem Demonstrationen betreffen. Menschen dürfen demnach nur noch innerhalb eines Radius von einem Kilometer von ihrem Zuhause in Gruppen von maximal 20 Teilnehmern demonstrieren - bei Wahrung eines Abstands von zwei Metern zueinander. Eine Ausnahme soll es unter bestimmten Voraussetzungen für den wöchentlichen Protest nahe der Residenz Netanyahus in Jerusalem geben, wie die Zeitung „Haaretz“ berichtete.
Israel mit zweitem Lockdown in der Krise
Seit Freitag gilt in dem Mittelmeerstaat erneut ein Lockdown. Die Menschen müssen sich mit Schulschließungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit arrangieren. Die Regierung will mit den Restriktionen eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern. Ein Auslöser war die Warnung von Krankenhausleitern vor drohenden Kapazitätsgrenzen. Das Gesundheitsministerium ordnete an, dass ab sofort Sanitäter zur Unterstützung des Personals in Kliniken eingesetzt werden sollen.
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