Referenzprojekt

Nagelprobe mit Wundermittel Wasserstoff

Kärnten
25.09.2020 12:45
Wasserstoff aus Ökostrom gilt als einzige Chance für die Industrie, Klimaneutralität zu erreichen. Wie ein erster Schritt dorthin aussehen kann, wollen die Treibacher Industrie AG gemeinsam mit der Kelag und deren Netztochter zeigen. Dafür braucht es Förderungen und politischen Willen. Spielen Entscheidungsträger mit?

Das blaue Wundermittel H2 wird bei der TIAG bereits in der Industrieproduktion eingesetzt. Das schluckt im Jahr vier Millionen Kubikmeter Erdgas. Jetzt soll der blaue Kraftstoff mit fossilem Beigeschmack grün werden. Vorstand Rainer Schmidtmayer: „In Zukunft möchten wir auf Erdgas verzichten und auf grünen Wasserstoff setzen. Für das Prädikat Grün brauchen wir aber Strom aus erneuerbarer Energie.“

Für die Umsetzung ist eine neue Elektrolyse-Anlage geplant, die über das Stromnetz und die Ausbeute aus einem riesigen Fotovoltaik-Kraftwerk neben dem Industrie-Standort in Althofen betrieben werden soll. Mit dem Projekt soll es gelingen, 5000 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen. Investitionsvolumen: acht Millionen Euro. Das ehrgeizige Projekt dürfte zur Nagelprobe für die Industriedekarbonisierung mit H2 werden. Das Vorhaben lasse sich nur umsetzen, wenn der Rahmen stimmt, so die Projektanten in Richtung Politik; mit Investitionsförderung, angepassten Netztarifen, der Befreiung von Ökostrom- und Elektrizitätsabgabe.

Porträt von Thomas Leitner
Thomas Leitner
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