Sergej E. sollte verbrennen und die Flammen Spuren verwischen! Der Brand im Self-Check-In-Hotel „Mama Muh“ am Linzer Graben war ein Mordversuch einer Verbrecherbande aus Lettland. Polizisten retteten, wie berichtet, den 49-Jährigen, der fast erschlagen worden war. Die Komplizen wurden bei einem Betrug erwischt.
Die fünf Letten - alle vorbestraft -waren am 17. September im Hotel abgestiegen und gleich durch Ladendiebstähle polizeilich aufgefallen. Eigentlich planten die Berufsverbrecher, in Linz unter falschen Namen Konten zu eröffnen und diese zu überziehen - Betrug also.D
ann kam es in der Nacht zum Mittwoch im Rausch zum Streit. Sergej E., der zuletzt in Hamburg „arbeitete“, wurde der Schädel eingeschlagen, die Nase war offen gebrochen - drei Komplizen (44, 46, 50) sollen dabeigewesen sein, der vierte Betrüger (30) aber nicht.
Dann floh das Trio, zwei Verdächtige kamen zurück und legten an zwei Stellen Feuer. Später waren die beiden Brandherde für die Ermittler rasch der Hinweis, dass hier kein Unfall passiert war“.
Nach Bluttat gingen Komplizen betrügen
Dass Sergej E. noch lebt, ist zwei Polizisten zu verdanken, die als Erste am Einsatzort waren, mit einer Ramme die Tür einschlugen. Sie konnten den reglosen Mann, der auch schwerste Verbrennungen erlitten hatte, retten. „Er liegt in Wien im Spital, schwebt in Lebensgefahr, ist nicht vernehmungsfähig“, sagt Gottfried Mitterlehner, Chef des Landeskriminalamts OÖ.
Bei Bank Konto eröffnet
Gleich nach der Tat waren die Komplizen ins Julius-Raab-Heim nach Linz-Urfahr übersiedelt und zwei versuchten am Mittwoch - nur kurz nach dem Mordversuch -, bei einer Bank in Linz ein Konto zu eröffnen. „Wir hatten dafür Hinweise und die vorgewarnten Mitarbeiter alarmierten uns“, sagt Landespolizeichef Andreas Pilsl, die beiden anderen wurden im Hotel gefasst. „Die Verdächtigen geben sich ahnungslos“, sagt Staatsanwältin Ulrike Breiteneder. Drei Haupttäter sind in Haft, der 30-Jährige als Zeuge frei.
Markus Schütz/Kronen Zeitung
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