Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat sich am Freitag bei der Pressekonferenz am „Ampeltag“ relativ zufrieden mit der aktuellen Corona-Situation gezeigt. Man sehe derzeit „eine erfreuliche Zwischensituation“: Es gebe eine „Stabilisierung“, aber „auf zu hohem Niveau“. Die Zahl der aktiven Fälle sei in den vergangenen 24 Stunden leicht angestiegen, es gehe aber nicht in Richtung einer exponentiellen Steigerung. Die derzeitige Lage sei „keine Entwarnung, sondern ein Mutmachen“, so der Minister.
Anschober zeigte sich bei der Pressekonferenz erleichtert, dass die Infektionszahlen nicht mehr diese Zuwächse aufwiesen, „die wir bis 17., 18. September hatten“. Der Ressortchef erwartet, dass sich ab Anfang Oktober die verschärften Maßnahmen in den Zahlen niederschlagen werden. Ein Beitrag sei auch das verstärkte Testen: So seien am Vortag mehr als 20.000 Tests durchgeführt worden - ein Rekordwert.
Appell des Ministers für die Nutzung der „Stopp Corona“-App
Einmal mehr legte der Minister den Österreichern die „Stopp Corona“-App des Roten Kreuzes ans Herz, das sei „ein Gebot der Stunde“. 1200 Warnungen seien über die App bisher realisiert worden, sie „funktioniert zunehmend“. Nach einer Zeit der „unglücklichen Debatte über Verpflichtungen oder Nicht-Verpflichtungen“ hofft Anschober nun, damit „in die Breite gehen“ zu können.
Vorarlberg auf Corona-Ampel nun in Regionen eingeteilt
Auch die Corona-Ampel funktioniere „hervorragend“, was die Risikoanalyse betreffe. Mit der neuen Aktualisierung gebe es nun die Möglichkeit, regional zu differenzieren: In Vorarlberg etwa wurde die Risikoeinschätzung von Bezirken auf Regionen umgestellt. Das neue geografische Modell sei in der Corona-Kommission einstimmig angenommen worden.
Zehn weitere Bezirke leuchten orange, weiter keiner in Rot
In ihrer Sitzung am Donnerstag stellte die Kommission zehn weitere Bezirke auf Orange, weil sie dort ein hohes Infektionsrisiko sieht. Bemerkenswert ist, dass die niederösterreichischen Bezirke Gmünd, Melk und Waidhofen an der Thaya direkt von Grün auf Orange gestellt wurden. Wien blieb orange (hohes Risiko). Rot ist nach wie vor kein Bezirk in ganz Österreich.
Wirte in Wien und orangen NÖ-Bezirken müssen Gäste registrieren
Nachdem in Niederösterreich nun gleich elf Bezirke orange auf der Corona-Ampel aufleuchten, werden die Regeln für das Bundesland verschärft - und auch die Registrierungspflicht beim Wirten kommt, ähnlich wie in Wien. Zudem müssen in orangen Bezirken alle Sportveranstaltungen abgesehen von Bundesligaspielen, die im Freien stattfinden, ohne Publikum auskommen. Bei anderen Veranstaltungen mit zugewiesenen Sitzplätzen sind indoor nur noch 250 und outdoor nur noch 1000 Personen erlaubt.
684 Neuinfektionen mit dem Coronavirus wurden innerhalb der vergangenen 24 Stunden (Stand Freitag 9.30 Uhr) österreichweit gemeldet. Einmal mehr mussten die meisten Neuinfizierten in der Bundeshauptstadt verzeichnet werden. Während die Zahl der Spitalspatienten zurückging, gab es jedoch drei weitere Todesopfer zu vermelden.
Corona-Gipfel im Bundeskanzleramt
Am Abend findet im Bundeskanzleramt ein Corona-Gipfel mit der Regierungsspitze statt. Während nach „Krone“-Informationen Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) per Video zugeschaltet wird, werden die ÖVP-Landeshauptleute Wilfried Haslauer, Thomas Stelzer, Hermann Schützenhöfer, Markus Wallner und Johanna Mikl-Leitner sowie Günther Platter persönlich kommen. Ausgerechnet Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig fehlt beim Gipfel. Er lässt sich von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) vertreten.
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