Die Coronavirus-Pandemie hat in diesem Jahr viele Fernsehshow-Produktionen komplett auf den Kopf gestellt. Die Castings für die Talentshow „Deutschland sucht den Superstar“ wurden in den vergangenen Wochen deshalb an Deck eines Fluss-Liners am Rhein unter freiem Himmel abgehalten. Was die Jury dort erlebt hat, ist wohl bezeichnend für die derzeitige Situation. Dieter Bohlen schilderte bei einer Pressekonferenz, dass er Kandidaten erlebt habe, die wirklich um ihr Leben gesungen hätten. Die sich wegen der Krise arbeitslos geworden ihres Talentes erinnert hätten und nun auf eine Zukunft hoffen.
„Solche Momente hatten wir noch nie“, erklärte der gefürchtete Juror voller Empathie bei einer Pressekonferenz zur neuen, 18. Staffel am Freitag. „Viele sind arbeitslos geworden und haben sich ihres alten Hobbys erinnert, früher hab ich Musik gemacht“, so Bohlen. Deshalb sei „die Qualität in diesem Jahr höher als sonst“.
„Solche Bilder hatten wir noch nie“
Für viele biete die Show nach Meinung von Dieter Bohlen eine Hoffnung auf eine bessere Zukunft: „Ich hatte bei einigen das Gefühl, dass sie um ihr Leben singen, um damit ihr Geld zu verdienen.“ Später fügte er hinzu: „Solche Bilder haben wir noch nie gehabt.“
„Heutzutage einen neuen Job zu finden, ist jetzt schwer. Für die Kandidaten und für die Produktion. Wir laufen deshalb jetzt alle unsere Extra-Meile“, so Bohlen.
Produktion auf Sicht
Auch Talente aus der Österreich und der Schweiz sind bei den Castings gewesen, die unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen stattgefunden haben.
„Wir waren immer draußen mit sieben und acht Metern Abstand. Das war komplett safe“, so der Musikproduzent. Seine Jury-Kollegin Maite Kelly verriet: „Wir lassen uns jeden Tag testen.“ Fünf Tage vor den ersten Castings habe man mit den Tests begonnen.
Überhaupt werde die Produktion in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise „auf Sicht“ geführt, erklärte RTL-Unterhaltungschef Kai Sturm. Weder der Ort der Recalls, also der nächsten Casting-Termine für die weitergekommenen Kandidaten, noch des Finales wurden bisher festgelegt. Der Sender schaue sich „genau an, wie die Situation gerade ist, und entscheidet kurzfristig“.
„Kämpfen für jeden Kandidaten“
Dieter Bohlen hat neben Maite Kelly in diesem Jahr Michael Wendler und Mike Singer neben sich am Jurypult sitzen. Singer ist mit 20 Jahren der jüngste Castingshow-Juror Deutschlands. Für ihn ist die Show eine „megacoole Reise“.
Maite Kelly schwärmte bei der Pressekonferenz von „magischen Momenten“, die sie während der Casting-Flussfahrt erlebt hätten. Spektakuläre Sonnenuntergänge und Orkane hätten die Casting-Auftritte der Kandidaten zu etwas ganz Besonderem gemacht.
Sie versprach: „Wir sind die ehrlichste Jury, die es je gegeben hat, wir kämpfen für jeden Kandidaten.“
Schrillster Kandidat in 18 Jahren
Michael Wendler, der verspätet auftauchte, weil sein Fahrer die falsche Adresse hatte, wollte keine Highlights der Show verraten. Man solle sich diese lieber anschauen. Und man darf tatsächlich gespannt sein.
Denn: „Ich habe den schrillsten Kandidaten in all den 18 Jahren gesehen. Außerhalb meiner Vorstellungskraft“, verriet Dieter Bohlen geheimnisvoll.
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