Jetzt muss sogar die Polizei mithelfen, bei der großen Türken-Hochzeit in Linz die Gäste aufzuspüren, nachdem ein Besucher Corona-positiv war. Denn die Gastgeber stellen sich quer, es gibt nur eine unvollständige Liste, mit falschen Namen und falschen Telefonnummern. Und der Linzer Magistrat war vor der Feier extra noch gewarnt worden.
Im Zusammenhang mit dem Corona-Fall bei einer türkischen Hochzeit mit zu hoher Teilnehmerzahl am vergangenen Samstag im Palais Kaufmännischer Verein in Linz gibt es neue Erkenntnisse. Gerold Royda, WK-Fachgruppen-Obmann der Hotellerie, hatte erfahren, dass zu viele Gäste teilnehmen könnten und bereits am Freitag (18. September) den Krisenstab des Magistrats Linz davor gewarnt: „Ich hab’ extra noch darauf hingewiesen, dass laut der damals gültigen Rechtslage nicht mehr als 50 Personen erlaubt sind.“
190 oder gar 400 Gäste
Bekanntlich kam es anders: „Bis zu 190 Gäste nahmen daran teil“, heißt es vom Krisenstab des Landes. Insider sprechen sogar von bis zu 400 Gästen. Am Vorabend war außerdem eine Feier zum Auszug der Braut aus ihrer Familie angesetzt, an der etwa 90 Frauen teilgenommen haben sollen.
Eingeschleppt aus NÖ
Offiziell wurde bisher ein türkischstämmiger Mühlviertler positiv auf Corona getestet. Er soll sich bei einer Vermählung mit 350 Gästen in Schrems (NÖ) angesteckt haben, an der 50 Oberösterreicher teilnahmen und 9 infiziert wurden.
1450 Euro Strafe für Brautpaar drohen
Die Nachverfolgung der Teilnehmer der Linzer Hochzeit verläuft schleppend, weil das Brautpaar mit den Behörden nicht kooperiert und die Namen auf der Gästeliste unleserlich, die Handynummern falsch sind bzw. niemand erreichbar ist. Nun wird die Polizei zur weiteren Ermittlung herangezogen. Brautpaar und Veranstalter drohen 1450 Euro Strafe wegen Übertretung des Epidemiegesetzes.
Jürgen Pachner und Philipp Zimmermann/Kronen Zeitung
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