Angesichts der verschärften Maßnahmen wegen der Neuinfektionen mit dem Coronavirus, die sich laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober weiterhin auf einem „zu hohen Niveau“ befinden, haben in der Nacht auf Samstag in der Stadt Wien Polizei-Schwerpunktkontrollen in der Partyszene stattgefunden - mit ernüchternden Resultaten! Die Exekutive war zu zwei Groß-Diskotheken im Bezirk Favoriten, wo die Zahl neuer Fälle stets besonders hoch war, ausgerückt. Vorgefunden wurden völlig überfüllte Räumlichkeiten mit bis zu 400 tanzenden Gästen, von denen kaum jemand einen Mund-Nasen-Schutz trug. Viele verhielten sich zudem aggressiv gegenüber den einschreitenden Beamten.
Dutzende Verstöße gegen die geltenden Covid-19-Maßnahmen hatte die Stadt Wien gemeinsam mit der Polizei bei Kontrollen zuletzt an vier Abenden bzw. Nächten in der Wiener Club-Szene festgestellt. In den Freitagnachtstunden wurde der Bezirk Favoriten zum Kontroll-Hotspot der Polizei und der Gruppe Sofortmaßnahmen. Neben der Veranstaltungsbehörde und dem Marktamt wurde auch die Finanzpolizei zu den Kontrollen hinzugezogen.
Überwiegend junges Publikum
Beim Eintreffen in der ersten Diskothek waren rund 400 Personen, vorwiegend junges Publikum, am Feiern. „Die Anti-Corona-Maßnahmen wurden nicht eingehalten“, hieß es seitens der Magistratsdirektion. Die Tanzfläche war voll, „kaum ein Gast trug eine MNS-Maske und die Betreiber verfügten über keine Präventionskonzepte und keinen Covid-19-Beauftragten“.
Das Verhalten von den Club-Betreibern und Gästen kann nicht toleriert werden.
Walter Hillerer, Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen
Aggressives Verhalten und Störaktionen
Auch im zweiten Club waren mehr als 300 Personen ausgiebig am Feiern. „Der behördlich festgelegte Fassungsraum war um knapp 100 Personen überschritten“, hieß es in der Aussendung der Gruppe Sofortmaßnahmen. Zudem habe man mit aggressivem und unkooperativem Verhalten von Gästen und Betreibern zu kämpfen gehabt.
„Das Verhalten von den Club-Betreibern und Gästen kann nicht toleriert werden“, sagt Walter Hillerer, Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen. Die Veranstaltungen in beiden Diskotheken wurden eingestellt. Aufgrund des hohen Gästeaufkommens musste die Räumung der Clubs koordiniert durchgeführt werden, um eine Ansteckungsgefahr zu minimieren. Einige Gäste versuchten durch ihr Verhalten die Räumung zu stören bzw. zu verzögern. Hier musste die Polizei unterstützend eingreifen.
Etliche Anzeigen, hohe Strafen
Die Bilanz: Es setzte zwei Anzeigen nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz. Zwei weitere Anzeigen wurden nach dem Veranstaltungsgesetz sowie dem Ausländerbeschäftigungsgesetz ausgestellt, ebenso wie eine Anzeige wegen unbefugter Gewerbeausübung. Die Betreiber der Diskotheken müssen mit hohen Strafen rechnen. „Zusammen mit der Polizei werden wir die Kontrollen intensivieren“, kündigt Hillerer an.
Dicht gedrängt feierte zuletzt auch Salzburgs Jugend das „letzte Partywochenende“, bevor die seit Montag geltenden neuen Covid-Maßnahmen in Kraft traten. „Wir wollen es noch einmal richtig krachen lassen, bevor dann ab Montag wieder strengere Regeln gelten“, erzählt eine junge Frau am Rudolfskai.
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