Zwei Jahre nach dem Bekanntwerden Dutzender Fälle sexueller Belästigung bei Google hat der Mutterkonzern Alphabet eine Einigung auf neue Richtlinien verkündet. Gemäß der mit den Aktionären getroffenen Vereinbarung werde Google 310 Millionen Dollar (rund 267 Millionen Euro) zur Förderung der Gleichstellung, Vielfalt und Inklusion investieren, erklärte Alphabet. Demnach gibt es auch keine Abfertigungen mehr bei Entlassung wegen Vorwürfen sexueller Belästigung.
Mitarbeiter haben zudem künftig das Recht, wegen sexueller Belästigung oder Übergriffen vor Gericht zu ziehen, statt private Konfliktvermittler einschalten zu müssen. Mehrere Aktionäre hatten der Gruppe in einer Klage vorgeworfen, Fälle von sexueller Belästigung unter den Teppich zu kehren. Im November 2018 hatten Google-Mitarbeiter weltweit mit einer Arbeitsniederlegung gegen den Umgang des Unternehmens mit solchen Fällen protestiert. Zuvor hatte Google eingeräumt, im Verlauf von zwei Jahren 48 Mitarbeiter, darunter 13 hochrangige Manager, wegen des Vorwurfs des sexuellen Fehlverhaltens entlassen zu haben.
Für besonderen Unmut sorgte die Tatsache, dass den Entlassenen dabei hohe Abfertigungen gezahlt wurden. So erhielt der Schöpfer des Betriebssystems Android, Andy Rubin, 2014 einen Golden Handshake in Höhe von 90 Millionen Dollar (rund 77,4 Millionen Euro). Die jetzt getroffene Vereinbarung sieht vor, dass wegen Vorwürfen sexueller Belästigung entlassene Manager keine Abfindung mehr erhalten. Neue Richtlinien gibt es auch für Alkoholkonsum bei Betriebsfeiern, um die Gefahr sexuellen Fehlverhaltens zu reduzieren.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.