Auch in Salzburg gibt es für Hotelgäste eine Ausnahme von der vorverlegten Sperrstunde. Während in Gastronomiebetrieben schon um 22 Uhr Schluss ist, dürfen Hotelgäste bis 1 Uhr konsumieren.
Die „Salzburger Landes Covid-19-Maßnahmenverordnung“ wurde am Montag kundgemacht. Sie gilt ab heute, Dienstag, und tritt am 18. Oktober wieder außer Kraft. Demnach darf der Gastronom das Betreten der Betriebsstätte für Kunden ab 22.00 Uhr nicht zulassen. „Die strengere Sperrstundenregelung gilt auch für das Betreten von gastronomischen Einrichtungen in Beherbergungsbetrieben, es sei denn, das Betreten erfolgt durch Beherbergungsgäste“, heißt es in dem Landesgesetzblatt, das Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) unterzeichnet hat.
Für Hausgäste gilt die Sperrstunde um 1 Uhr, wie es die Bundesverordnung vorsieht, sagte ein Sprecher von Haslauer. Er erläuterte, warum Hausgäste von der Vorverlegung der Sperrstunde ausgenommen wurden. Wenn sich jemand zum Beispiel eine Woche lang in einem Hotel einmietet, so sei das Hotel für diese Person in diesem Zeitraum das Zuhause, „und zu Hause greifen wir nicht ein“. Salzburg und Vorarlberg hätten die gleiche Regelung, Tirol hingegen gehe einen eigenständigen Weg.
Die vorverlegte Sperrstunde auf 22 Uhr gilt in Salzburg auch für das Verabreichen von Speisen und den Ausschank von Getränken im Rahmen von Veranstaltungen, Fachmessen und Publikumsveranstaltungen.
Hoteliers sind erleichtert
Die Österreichische Hoteliervereinigung atmet angesichts der Ausnahme auf. „Die Vorverlegung der Sperrstunde hat die ganze Branche auf dem falschen Fuß erwischt - kein Wunder nach den heurigen Einnahmenausfällen!“, sagt ÖHV-Vizepräsident Walter Veit. „Es war ein Glück, dass die Verordnung nur drei Tagen in Kraft war und die Länder schnell nachbessern konnten“, so der Branchensprecher.
Auch die Neos Salzburg begrüßen die Ausnahme der Sperrstundenverordnung für Hotels und Beherbergungsbetriebe. „Aus touristischer Sicht wäre es nahezu unmöglich gewesen, den Gästen um Punkt 22 Uhr zu sagen, dass sie nun auf ihr Zimmer gehen müssten, weil jeglicher Ausschank eingestellt wird“, betont Neos-Tourismussprecherin Liesl Weitgasser.
FPÖ fordert Rücknahme der Verordnung
Kritik kommt von der Freiheitlichen Landesparteiobfrau Marlene Svazek. Sie fordert eine einheitliche Regelung für ganz Österreich und die Rücknahme der Verordnung. „Mit dieser Ausnahme wird man der durch die überbordenden Maßnahmen zerstörten Hotellerie auch nicht auf die Beine helfen. Das ist bestenfalls ein trauriger Versuch, ein paar wenige Stadthotelliers zu besänftigen", hält Svazek zur Ausnahmeregelung fest.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.