Regierte seit 2006
Emir von Kuwait mit 91 Jahren gestorben
Der Emir von Kuwait, der den ölreichen Staat am Persischen Golf seit 2006 regierte, ist tot. Scheich Sabah al-Ahmed al-Sabah starb am Dienstag im Alter von 91 Jahren, wie der königliche Hof mitteilte. Sein designierter Nachfolger ist sein Bruder, Kronprinz Nawaf al-Ahmad al-Sabah.
Der Emir hatte die Regentschaft seit 2006 inne, nachdem sein Cousin zweiten Grades nur zehn Tage lang regiert hatte. Sabah al-Ahmed al-Jaber al-Sabah war zu diesem Zeitpunkt mit 76 Jahren nicht mehr der Jüngste, hatte die Führung des kleinen Emirats am Persischen Golf jedoch schon reichlich erprobt. 2003 hatte er den Posten als Ministerpräsident übernommen und die Amtsgeschäfte da teils schon selbst geregelt.
Scheich Sabah setzte sich als Friedensstifter in Szene und bemühte sich, das Land von den Fehden der Region fernzuhalten. In Beziehungen mit anderen Staaten setzte er auf eine moderate, ausgeglichene Haltung und pflegte so auch gute Beziehungen mit dem Iran - zum Argwohn Saudi-Arabiens und anderer Staaten am Golf. Auch die von Riad angeführte Blockade Katars versuchte Scheich Sabah zu entschärfen.
Scheich war 40 Jahre lang Außenminister
Sein Geschick darin, Konflikte zu entschärfen, entwickelte er in seiner langen Amtszeit als Außenminister. Den Posten hielt er ab 1963 ganze 40 Jahre lang und dürfte damit eine der längsten Karrieren als Chefdiplomat weltweit durchlaufen haben. Gefolgsleute sahen ihn als abgeklärten Herrscher, der Kuwait in einer von Unruhen und Militärgewalt erschütterten Region stabilisierte. Kritiker werfen ihm hingegen vor, dass die Meinungsfreiheit unter seiner Regentschaft gelitten habe.
Nachfolger dürfte Kronprinz Nawaf al-Ahmed al-Jaber al-Sabah werden, den viele im Land als eher unstrittige Figur betrachten. Der Scheich, Halbbruder des verstorbenen Emirs, hätte in diesem Fall aber schon einen guten Teil seiner politischen Karriere hinter sich: Er ist 83 Jahre alt.
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