Am 6. Dezember 2019 wurde von der burgenländischen Commerzialbank eine Million Euro behoben. In bar. Also nicht lange bevor das Geldinstitut quasi explodierte (fingierte Kredite, frisierte Bilanzen, Hunderte Millionen versickert). Doch wer hat die Million behoben?
Am 6. Dezember 2019 wurde von der Skandalbank eine Million behoben. Laut Bankauszug von der Bauwelt Koch. Die Familie ist irritiert und sagt, mit der Transaktion nichts zu tun zu haben. War es eine von Ex-Banker Martin Pucher fingierte Aktion? Ein Ex-Bankangestellter erklärt Vorgänge rund um diese Auszahlungen.
Offiziell wird der Baustoffgroßhandel Koch in Mattersburg angeführt. Doch die Unterschrift jener Person, die die Behebung unterzeichnet haben soll, sieht jener im Reisepass derselben Person so gar nicht ähnlich.
Bauwelt Koch war Sponsor des SV Mattersburg
Die Familie Koch, die das Traditionsunternehmen seit 1917 führt, zeigt sich verwundert, dass man im Kontext rund um die Ermittlungen gegen Martin Pucher (er war Chef der Skandalbank wie des Fußballklubs SV Mattersburg, der wiederum Bauwelt Koch als Sponsor hatte) erwähnt wird. „Wir sind aus allen Wolken gefallen, als wir das gelesen haben. Wir haben mit dieser Behebung nichts zu tun.“
War es dann Pucher selbst (gegen ihn wird ermittelt, es gilt die Unschuldsvermutung)? Die „Krone“ hat ihn via seinen Anwalt Norbert Wess gefragt. Bis Dienstagabend kam keine Rückmeldung.
„Über Behebungen wurden wir ein bis zwei Tage vorher informiert“
Ein Ex-Mitarbeiter der Bank indes bestätigt, dass er die Auszahlung an der Kassa durchführte. „Über Behebungen in dieser Höhe wurden wir ein bis zwei Tage vorher informiert, damit genug Bargeld bereitsteht.“ Entweder brachte er das Geld ins Vorstandsbüro oder ein Assistent kam mit dem Scheck vorbei und er übergab das Bargeld, gab er bei der Polizei zu Protokoll. Wer die Million vom 6. Dezember letztlich erhalten hat? „Das weiß ich nicht.“
Karl Grammer und Erich Vogl, Kronen Zeitung
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