Wienerin (25) operiert

Angst wegen fehlerhafter Spiralen: Etliche Opfer

Wien
30.09.2020 06:01

Vor drei Jahren ließ sich Bianca J. eine Kupferspirale zur Verhütung einsetzen. Bis diese bei einer Routinekontrolle brach. Die Wienerin musste operiert werden. Wie sich herausstellt, kein Einzelfall.

Noch wollte Bianca J. kein Kind haben. Wie viele andere Frauen entschied sie sich für die Kupferspirale als Verhütungsmittel. Fünf Jahre bleibt die kleine Y-förmige Spirale im Körper der Frauen, zweimal im Jahr sollte kontrolliert werden, ob sie noch richtig sitzt.

Das veranlasste die 25-jährige Wienerin vor Kurzem bei ihrem Frauenarzt. Der registrierte, dass die Spirale verrutscht war und korrigiert werden musste. Dann der Schock: Der Arzt informierte seine Patientin, dass zwei Arme abgebrochen waren und sich noch im Körper der Frau befanden.

Die fragilen Spiralen sorgen derzeit für gehörig Aufregung. (Bild: stock.adobe.com)
Die fragilen Spiralen sorgen derzeit für gehörig Aufregung.

Keine Aufklärung über Bruchgefahr
Wenige Tage später ließ sie die Fragmente in einer OP unter Vollnarkose entfernen. „Es geht mir wieder gut. Aber die Zeit, wo ich wusste, dass Teile der Spirale in meinem Körper sind, war unangenehm“, so die Wienerin zur „Krone“. Unklar ist auch, warum ihr vorheriger Frauenarzt sie nicht informierte. Denn der spanische Hersteller Eurogine schickte bereits Warnungen über die Brüchigkeit aus.

Verbraucherschützer Peter Kolba (Bild: HANS PUNZ)
Verbraucherschützer Peter Kolba
Zitat Icon

Der VSV wird versuchen, erst außergerichtlich zu verhandeln. Bleibt dies jedoch ohne Ergebnis, organisieren wir auch eine Sammelklage.

Verbraucherschützer Peter Kolba

Auch für Verbraucherschützer Peter Kolba ein Skandal. Er initiierte eine Aktion, der sich neben Bianca J. weitere vier Österreicherinnen anschlossen (hier gehts zur Sammelaktion). Eine der Patientinnen wurde gar ungewollt schwanger. Eine Klage gegen den Hersteller steht nun im Raum. Bianca J. erkannte das Dilemma durch Zufall rechtzeitig. Und wird von der Spirale in Zukunft Abstand nehmen.

Stefan Steinkogler, Kronen Zeitung

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt