Vor drei Jahren ließ sich Bianca J. eine Kupferspirale zur Verhütung einsetzen. Bis diese bei einer Routinekontrolle brach. Die Wienerin musste operiert werden. Wie sich herausstellt, kein Einzelfall.
Noch wollte Bianca J. kein Kind haben. Wie viele andere Frauen entschied sie sich für die Kupferspirale als Verhütungsmittel. Fünf Jahre bleibt die kleine Y-förmige Spirale im Körper der Frauen, zweimal im Jahr sollte kontrolliert werden, ob sie noch richtig sitzt.
Das veranlasste die 25-jährige Wienerin vor Kurzem bei ihrem Frauenarzt. Der registrierte, dass die Spirale verrutscht war und korrigiert werden musste. Dann der Schock: Der Arzt informierte seine Patientin, dass zwei Arme abgebrochen waren und sich noch im Körper der Frau befanden.
Keine Aufklärung über Bruchgefahr
Wenige Tage später ließ sie die Fragmente in einer OP unter Vollnarkose entfernen. „Es geht mir wieder gut. Aber die Zeit, wo ich wusste, dass Teile der Spirale in meinem Körper sind, war unangenehm“, so die Wienerin zur „Krone“. Unklar ist auch, warum ihr vorheriger Frauenarzt sie nicht informierte. Denn der spanische Hersteller Eurogine schickte bereits Warnungen über die Brüchigkeit aus.
Der VSV wird versuchen, erst außergerichtlich zu verhandeln. Bleibt dies jedoch ohne Ergebnis, organisieren wir auch eine Sammelklage.
Verbraucherschützer Peter Kolba
Auch für Verbraucherschützer Peter Kolba ein Skandal. Er initiierte eine Aktion, der sich neben Bianca J. weitere vier Österreicherinnen anschlossen (hier gehts zur Sammelaktion). Eine der Patientinnen wurde gar ungewollt schwanger. Eine Klage gegen den Hersteller steht nun im Raum. Bianca J. erkannte das Dilemma durch Zufall rechtzeitig. Und wird von der Spirale in Zukunft Abstand nehmen.
Stefan Steinkogler, Kronen Zeitung
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