Im Abgasskandal verdichten sich bei Porsche einem Bericht zufolge die Hinweise auf Manipulationen auch bei Benzinfahrzeugen. Bei internen Ermittlungen habe sich der Verdacht erhärtet, dass bei Benzinern getrickst worden sei, um bei Prüfungen den Kohlendioxid-Ausstoß zu verringern. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Dem Bericht des „Business Insider“ nach bestätigten Mitarbeiter gegenüber der hauseigenen Revisionsabteilung, dass Porsche bei Prüffahrzeugen spezielle Zahnräder im Getriebe verwendet habe - andere als in der Serienproduktion. Dies könne dazu geführt haben, dass bei Abgasprüfungen ein geringerer Kraftstoffverbrauch als letztlich auf der Straße ausgewiesen wurde, hieß es.
„Wir haben ein Ermittlungsverfahren eingeleitet“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. „Es besteht der Verdacht, dass aufgrund von Manipulation bei Zertifizierungsmessungen Fahrzeuge der Porsche AG über keine wirksame Typ-Genehmigung verfügten, dass Käufer über den tatsächlichen Verbrauch getäuscht wurden und dass es in mittelbarer Täterschaft zu Steuerhinterziehung kam.“ Beschuldigt würden vier Personen. Die Vorwürfe der Ermittler bezögen sich auf die Jahre 2007 bis 2017.
„... kann in Einzelfällen erfolgt sein“
Ein Porsche-Sprecher sagte dazu am Mittwoch: „Die vorliegende Konstellation kann in Einzelfällen erfolgt sein. Die Sachverhalte liegen nach den vorliegenden Erkenntnissen jedoch sehr weit in der Vergangenheit.“ Bei internen Untersuchungen sei man auf Hard- und Softwarebestandteile gestoßen, die in Typisierungsmessungen verwendet worden seien. „Hierbei kann es in Einzelfällen auch zu Abweichungen von Serienständen gekommen sein.“ Man habe den zuständigen Behörden die eigenen Erkenntnisse weitergegeben.
Der Sprecher sagte, die Untersuchungen dauerten an, man könne noch keine finalen Angaben machen. Es gehe nur um Fahrzeuge, die bereits vor einigen Jahren entwickelt worden seien. „Es gibt keine Belege dafür, dass Fahrzeuge in der laufenden Produktion betroffen sind.“
Nach Angaben des KBA geht es um Benzinmotoren, die vor 2017 für den europäischen Markt produziert worden sind. Ende August hatte das KBA mitgeteilt, bei Benzinmotoren aus aktueller Produktion keine Abweichungen zu den Typgenehmigungen gefunden zu haben. Die vorübergehend ausgesetzte Typgenehmigungen wurden damit wieder gültig.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.