Serienmeister Red Bull Salzburg bekommt es auch bei der zweiten Teilnahme in der Champions League wieder mit dem Titelverteidiger zu tun. War es letztes Jahr noch der FC Liverpool, so wartet heuer Bayern München von David Alaba, der spanischen Vertreter Atletico Madrid und Lok Moskau. Das hat die am Donnerstagabend in Genf vorgenommene Auslosung ergeben. Als „Glücksengerl“ fungierten Ex-Chelsea-Stürmer Didier Drogba und der ehemalige französische Teamspieler Florent Malouda. Im Video oben hören Sie die Analyse von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge.
Alle drei Gegner in der aktuellen CL-Saison sind für die „Bullen“ fußballerisches Neuland, gut in Erinnerung ist allerdings noch der 3:0-Testsieg über die Bayern im Jänner 2014, der für viel Aufsehen sorgte. Von damals sind aufseiten Salzburgs freilich nur noch Andreas Ulmer und Andre Ramalho mit an Bord. „Das ist etwas ganz Spezielles und ein ganz, ganz großes Spiel für uns“, meinte Sportboss Christoph Freund, Trainer Jesse Marsch meinte indes: „Ich glaube, es ist die schwierigste Gruppe.“
Wieder der Titelverteidiger
Viel mehr muss zum deutschen Rekordmeister (30), der die Bundesliga zuletzt achtmal in Serie gewann, derzeit auch nicht gesagt werden. Mit sechs Titeln sind die Bayern hinter Real Madrid (13) und dem AC Milan (7) bzw. gleichauf mit Liverpool das drittbeste Team in der Geschichte des Meistercups bzw. der CL. Beim jüngsten Erfolg machte sich Robert Lewandowski mit 15 Toren zum Schützenkönig. Am Donnerstag meldete sich Bayern-Routinier Thomas Müller zu Wort. „Eine sehr interessante Gruppe“, nannte er die Konstellation. „Als aktueller Champions-League-Sieger bist du aber gleich in der Gruppenphase schon wieder unter Zugzwang.“
Die „Matratzenmacher“
Auf einen CL-Triumph wartet Atletico noch. Dennoch gelten die „Colchoneros“ (Matratzenmacher) als höchst unangenehmer Kontrahent, der unter dem seit 2011 werkenden Coach Diego Simeone weniger fürs Auge denn für die Defensive tut und damit durchaus erfolgreich ist. Ein Meistertitel (2014), zwei Europa-League-Gewinne (2012 und 2018) sowie zwei CL-Finali (2014 und 2016 jeweils gegen Real Madrid) stehen unter der Ägide des Argentiniers zu Buche. Mit Luis Suarez vom FC Barcelona vermeldete Atletico zuletzt einen spektakulären Zugang in der Offensive. „Beeindruckend, mit welcher Leidenschaft, welcher Intensität und mit welchen Emotionen sie spielen“, befand Freund.“
„Graue Maus“
Die graue Maus der Gruppe ist Lok Moskau. Die Russen sind dreifacher Landesmeister (zuletzt 2018) und konnten 2003/04 bis ins Achtelfinale der CL vordringen. Bekanntester Spieler ist Stürmer Fjodor Smolow. Lok ist der russische Club mit den meisten Spielen gegen österreichische Clubs. In neun Duellen konnten bei zwei Unentschieden aber nur Rapid (CL-Quali 2005) und der FC Tirol (CL-Quali 2001) Siege feiern.
Das Ziel aller Klubs heißt Istanbul, wo am 29. Mai 2021 das Finale stattfinden soll. In der Gruppenphase steht bis Weihnachten eine wahre Terminhatz an. Gespielt wird am 20./21. und 27./28. Oktober, am 3./4. und 24./25. November sowie am 1./2. und 8./9. Dezember. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie könnte es vermehrt zu Spielabsagen kommen - dann muss irgendwie ein neuer Ersatztermin gefunden werden. Die UEFA behält sich vor, die Gruppenphase bis zum 28. Jänner zu verlängern. Kann sie aus „irgendwelchen Gründen“ nicht abgeschlossen werden, entscheidet das UEFA-Exekutivkomitee über die Besetzung der K.o.-Runde, hatte der Dachverband mitgeteilt.
HIER DIE GRUPPEN DER CHAMPIONS LEAGUE 2020/21:
GRUPPE A: | GRUPPE B: |
Bayern München | Real Madrid |
Atletico Madrid | Schachtar Donezk |
FC Salzburg | Inter Mailand |
Lok Moskau | B. Mönchengladbach |
GRUPPE C: | GRUPPE D: |
FC Porto | FC Liverpool |
Manchester City | Ajax Amsterdam |
Olympiakos Piräus | Atalanta Bergamo |
Olympique Marseille | FC Midtjylland |
GRUPPE E: | GRUPPE F: |
FC Sevilla | Zenit St. Petersburg |
Chelsea | B. Dortmund |
Krasnodar | Lazio Rom |
Stade Rennes | Club Brügge |
GRUPPE G: | GRUPPE H: |
Juventus Turin | Paris Saint-Germain |
FC Barcelona | Manchester United |
Dynamo Kiew | RB Leipzig |
Ferencvaros Budapest | Istanbul Basaksehir |
DAS SIND DIE GEGNER:
FC BAYERN MÜNCHEN (Titelverteidiger):
Gegründet am 27. Februar 1900
Club-Farben: Rot-Weiß
Stadion: Allianz Arena (75.000 Plätze)
Trainer: Hansi Flick (GER/55 Jahre, seit November 2019)
Bekannteste Spieler:
David Alaba (AUT), Robert Lewandowski (POL), Manuel Neuer, Thomas Müller, Leroy Sane, Serge Gnabry, Joshua Kimmich (alle GER)
Größte Erfolge:
6 Mal Sieger Europacup der Meister bzw. Champions League (1974, 1975, 1976, 2001, 2013, 2020)
1 Mal Sieger Cup der Cupsieger (1967)
1 Mal Sieger UEFA-Cup (1996)
3 Mal Sieger Weltpokal bzw. Club-WM (1976, 2001, 2013)
30 Mal deutscher Meister (Rekord/zuletzt acht Mal in Folge)
20 Mal deutscher Pokalsieger (Rekord/zuletzt zwei Mal in Folge)
Meisterschafts-Platzierung 2019/20: Meister
CLUB ATLETICO DE MADRID:
Gegründet am 26. April 1903
Club-Farben: Rot-Weiß
Stadion: Wanda Metropolitana (68.000 Plätze)
Trainer: Diego Simeone (ARG, 55 Jahre, seit 2011)
Bekannteste Spieler: Luis Suarez (URU), Diego Costa (ESP), Joao Felix (POR), Koke (ESP), Jan Oblak (SLO)
Größte Erfolge:
1 Mal Sieger Cup der Cupsieger (1962)
3 Mal Sieger Europa League (2010, 2012, 2018)
10 mal spanischer Meister (zuletzt 2014)
10 mal spanischer Cupsieger (zuletzt 2013)
Meisterschaftsplatzierung 2019/20: 3.
FC LOKOMOTIVE MOSKAU:
Gegründet am 12. August 1923
Clubfarben: Rot-Weiß-Grün
Stadion: RZD-Arena (27.320 Plätze)
Trainer: Marko Nikolic (SER, 41 Jahre, seit Juni 2020)
Bekannteste Spieler: Vedran Corluka (CRO), Grzegorz Krychowiak (POL), Anton Mirantschuk, Fedor Smolow, Dmitri Barinow (alle RUS)
Größte Erfolge:
3 Mal russischer Meister (zuletzt 2018)
10 Mal sowjetischer bzw. russischer Cupsieger (zuletzt 2019)
Meisterschafts-Platzierung 2019/20: 2.
Die Spieltermine
Spieltag 1: 20./21. Oktober
Spieltag 2: 27./28. Oktober
Spieltag 3: 3./4. November
Spieltag 4: 24./25. November
Spieltag 5: 1./2. Dezember
Spieltag 6: 8./9. Dezember
Achtelfinale: 16./17. und 23./24. Februar bzw. 9./10. und 16./17. März
Viertelfinale: 6./7. April bzw. 13./14. April
Semifinale: 27./28. April bzw. 4./5. Mai
Finale am 29. Mai im Olympiastadion Istanbul
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