Trotz Erholung
Modekette H&M will weltweit 250 Filialen schließen
Der von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Krise schwer gebeutelte Modegigant Hennes & Mauritz (H&M) hat am Donnerstag bekannt gegeben, sein weltweit umspannendes Filialnetz ausdünnen zu wollen. Von den global rund 5000 H&M-Standorten sollen im kommenden Jahr 250 Geschäfte schließen. Den Schritt verkündete der schwedische Modehändler gleichzeitig mit der Vorlage seiner Zahlen für das bis Ende August gelaufene dritte Geschäftsjahr, das unter dem Strich besser als erwartet verlaufen war.
Die Erholung des Konzerns von der Krise setzt sich nämlich fort. Wie bereits bekannt, war dem Einzelhändler im Sommerquartal die Rückkehr in die schwarzen Zahlen gelungen, nachdem H&M im von der Pandemie besonders betroffenen zweiten Quartal Verluste geschrieben hatte.
„Das Schlimmste dürfte hinter uns liegen“
„Obwohl die Herausforderungen an uns noch bei Weitem nicht vorbei sind, dürfte das Schlimmste hinter uns liegen“, sagte Konzernchefin Helena Helmersson. Die Erholung der Geschäfte laufe schneller als gedacht. „Wir haben ein starkes und profitables Wachstum im Online-Geschäft erzielt, und mehr und mehr Geschäfte haben inzwischen wieder geöffnet.“
Umsatz um 16 Prozent zurückgegangen
Aktuell seien noch 166 der insgesamt rund 5000 H&M-Filialen geschlossen, zu Quartalsende waren es noch mehr als 200 gewesen. Die Pandemie hatte aber auch das dritte Quartal schwer belastet. Der Modehändler setzte in dem Zeitraum rund 4,8 Milliarden Euro um, was einen Rückgang von 16 Prozent bedeutet.
Nach Steuern halbierte sich der Gewinn des Konzerns. Für September meldete H&M einen Rückgang der Erlöse um noch fünf Prozent.
In Deutschland wurde die Modekette gerade zu einem Rekordbußgeld von 35,3 Millionen Euro verdonnert, weil man über Jahre hinweg systematisch Mitarbeiter überwacht habe. Im Servicecenter des Unternehmens in Hamburg sollen Beschäftigte außerdem „umfangreich“ zu ihren privaten Lebensumständen ausgefragt worden sein.
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