„Overdrive-Modus“

„Cyberpunk“-Entwickler zur 6-Tage-Woche verdonnert

Digital
01.10.2020 13:08

Bei CD Projekt Red, dem Entwickler des Rollenspiel-Meisterwerks „The Witcher 3“, brennt der Hut: Am 19. November soll das nächste Großprojekt „Cyberpunk 2077“ erscheinen, noch sind aber nicht alle Arbeiten an dem Science-Fiction-Game abgeschlossen. Für die Mitarbeiter bedeutet das verpflichtende Überstunden: Entgegen früherer Ankündigungen verordnete Studiochef Adam Badowski ihnen nun die Sechs-Tage-Woche.

Massive Überstundenbelastung, um Release-Termine einhalten zu können, sind in der Spieleindustrie nichts Ungewöhnliches. Bei CD Projekt Red wollte man es bei „Cyberpunk 2077“ allerdings nicht so weit kommen lassen. Studiochef Badowski betonte laut Heise.de in Interviews mehrmals, man wolle CD Projekt Red als angenehmen Arbeitsplatz positionieren und von den massiven Überstunden-Exzessen anderer Studios Abstand nehmen.

Zitat Icon

Ab heute ist das Studio im Overdrive-Modus!

Studiochef Adam Badowski

Nach mehreren Verschiebungen und mit dem immer näher rückenden Release bleibt nun allerdings auch CD Projekt Red nichts anders übrig, als massiv Überstunden zu machen. In einem internen Mail ließ der Chef seine Mitarbeiter am Montag wissen: „Ab heute ist das ganze Studio im Overdrive-Modus!“ Das bedeutet, dass die Mitarbeiter zur Sechs-Tage-Woche angehalten sind, bis das Spiel fertig ist. Die Überstunden werden zwar bezahlt, freiwillig scheinen sie aber nicht zu sein.

Auch bei „Witcher 3“ Überstunden verordnet
Das Personal bei CD Projekt Red kennt solche Situationen schon von den Arbeiten an „The Witcher 3“ und auch in anderen Spielestudios sind Überstundenexzesse kurz vor Veröffentlichung eines Projekts nichts Ungewöhnliches. Auch beim „Doom“-Entwickler id Software oder den „GTA“-Machern von Rockstar Games gab es in der Vergangenheit bereits Berichte über extreme Arbeitsbelastung.

Bei CD Projekt Red betont man, nur in Notfällen zu solchen Maßnahmen zu greifen. Die Sechs-Tage-Woche bei dem polnischen RPG-Spezialisten lenkt trotzdem einmal mehr die Aufmerksamkeit auf die Arbeitsbedingungen in der Spielebranche. Die wurden schon in der Vergangenheit immer wieder kritisiert, vor zwei Jahren sorgte die exzessive Arbeitsbelastung in der Branche in Südkorea gar für eine Selbstmordwelle unter Spieleentwicklern.

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