„Situation stabil“
Dammsystem Mose erstmals gegen Fluten eingesetzt
Nach jahrelangen Verzögerungen bei der Fertigstellung ist am Samstag erstmals die neue Hochwasserschutzanlage Mose in Venedig hochgefahren worden, um die Lagunenstadt zu schützen: Heftiger Regen und ein starker Schirokko-Wind hatten den Wasserpegel auf 125 Zentimeter klettern lassen. Die Behörden berichteten, dass die Inbetriebnahme ein Erfolg gewesen sei.
Die neu gebaute Anlage war in den vergangenen Monaten mehrmals getestet worden. Sie soll schlimme Hochwasser in der Lagunenstadt verhindern. Venedig wird vor allem in den Herbst- und Wintermonaten immer wieder überflutet. Der Bürgermeister der Stadt, Luigi Brugnaro, berichtete auf Twitter: „Die Situation ist stabil. Jetzt warten wir. Wir sind zuversichtlich.“
Vergangenes Jahr im November hatte eine Rekordflut verheerende Schäden angerichtet und den Tourismus zum Erliegen gebracht. Danach hatten Politiker versprochen, dass Mose nun wirklich schnell fertig werde. Bürokratie, Korruptionsskandale und unterschiedliche politische und wirtschaftliche Interessen hatten das Milliarden-Projekt in den vergangenen Jahren immer wieder verzögert.
Viele Bewohner Venedigs und Umweltschützer hegen Zweifel am Nutzen des Mammut-Projekts. Sie befürchten, dass die unterirdische Anlage, bei der Barrieren ausgefahren werden können, das Ökosystem der Lagune weiter gefährdet.
Das Unwetter machte auch weiteren Regionen in Norditalien zu schaffen: Besonders betroffen waren die Regionen Ligurien und Piemont, wo es zu Überschwemmungen kam. Ein Feuerwehrmann kam bei einer Rettungsaktion ums Leben, zwei Menschen wurden von den Fluten weggerissen und galten als vermisst.
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