Große Schäden
Tote und Vermisste nach Unwettern in Norditalien
Schwere Unwetter haben in der Nacht auf Samstag Norditalien heimgesucht und zumindest zwei Todesopfer gefordert. Mehrere Menschen gelten noch als vermisst. Besonders betroffen waren die westlichen Regionen Ligurien und Piemont. Starkregen und Überschwemmungen richteten Schäden in Millionenhöhe an.
Ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr starb bei einer Rettungsaktion in der Alpenregion Aostatal durch einen umstürzenden Baum, berichteten italienische Medien. Zudem wurde die Leiche eines Mannes entlang des Flusses Sesia in Borgosesia unweit des Lago Maggiore gefunden, hieß es. Bislang gelten zudem mehrere Menschen als vermisst.
Touristen in Sicherheit gebracht
Flüsse traten über die Ufer und richteten Schäden in Millionenhöhe an, unter anderem in der Kleinstadt Ventimiglia an der Grenze zu Frankreich. Im Aostatal waren einige Orte nach Erdrutschen und Brückenschäden zeitweise vom Verkehr abgeschnitten. Schwere Schäden gab es in der piemontesischen Urlaubsortschaft Limone Piemonte. Die Bahnverbindungen kamen zwischen den Städten Vercelli und Novara zum Erliegen. Sechs Touristen mussten in Vercelli in Sicherheit gebracht werden.
Nach heftigen Niederschlägen trat der Fluss Borsa in der ligurischen Hafenstadt La Spezia über die Ufer und verursachte Überschwemmungen. In Bargone bei Genua trat der Fluss Rio Battana über die Ufer. Tonnen von Holz wurden vom Wasser weggerissen und gerieten ins Meer, was im Hafen von Genua zu erheblichen Problemen führte.
Verbot, sich Flüssen zu nähern
Die Schlechtwetter-Front zog in Richtung Venetien und in den Süden. In der Dolomiten-Stadt Belluno verbot der Bürgermeister per Erlass, dass sich Menschen Flüssen nähern. Die Zugänge zum Fluss Piave wurden gesperrt. Den Bürgern wurde geraten, an diesem Wochenende keine Ausflüge zu unternehmen.
Venedig: Hochwasserschutz erstmals im Einsatz, Markusplatz trocken
Venedig ist an diesem Wochenende erstmals seit Beginn des Herbstes mit Hochwasser konfrontiert. Am Samstag wurde zum ersten Mal die Hochwasserschutzanlage Mose aufgestellt, die im Juli erfolgreich getestet worden war. Die Aufstellung verlief reibungslos, berichteten die städtischen Behörden. Der Markusplatz blieb trocken. „Das Barriere-System funktioniert und die Lage ist unter Kontrolle. Das ist eine gute Nachricht für Venedig“, sagte der Präfekt der Lagunenstadt, Vittorio Zappalorto.
Aus Sorge vor Hochwasser sagten bereits Touristen ihren Aufenthalt in der Lagunenstadt ab, klagte der Verband der venezianischen Hoteliers, AVA. Vor einem Jahr hatte eine Rekord-Flutwelle Schäden in Millionenhöhe verursacht.
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