Die Coronapandemie führt zu einem Kahlschlag in der Kinobranche: Die vorübergehende Schließung aller Cineworld-Kinos in Großbritannien und den USA kostet rund 45.000 Mitarbeiter ihre Jobs. Ab Donnerstag zieht der weltweit zweitgrößte Kinobetreiber nach AMC die Vorhänge in 536 Lichtspielhäusern in den USA und 127 in Großbritannien mit insgesamt mehr als 8000 Leinwänden zu. Es gehe darum, Kosten zu sparen und das noch vorhandene Geld zusammenzuhalten, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Cineworld beschäftigt rund 37.500 Menschen in den USA, Großbritannien und Mitteleuropa. Von den Schließungen sind allerdings auch Reinigungskräfte und das Sicherheitspersonal betroffen. Bisher ist unklar, wann Cineworld die Türen der Kinos wieder öffnet. Dies hänge von der Entwicklung der Coronapandemie ab, teilte das Unternehmen mit. Da momentan die Infektionszahlen in vielen Ländern wieder steigen und strengere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zur Folge haben, ist die Furcht groß, dass auch die wenigen Kinogänger wegbleiben. Große Ketten wie Cineworld oder AMC Entertainment hatten bereits angekündigt, sich anderweitig Geld besorgen zu müssen, da sie nicht genug einnehmen. Dies bestätigte Cineworld nun erneut.
Zu Beginn der Coronakrise blieben die meisten Kinos weltweit zunächst geschlossen. Seit der langsamen Wiedereröffnung im Sommer können die Häuser aufgrund der Hygiene- und Abstandsauflagen deutlich weniger Besucher empfangen, was es schwer macht, überhaupt kostendeckend zu operieren. Hinzu kommt, dass Premieren wie der neue James-Bond-Film „No time to die“ oder Marvels „Black Widow“ auf die lange Bank geschoben werden und damit Kassenschlager fehlen, die besonders viele Zuschauer anziehen. Der neueste 007-Streifen sollte eigentlich schon im Frühjahr laufen. Wegen der Kinoschließungen wurde der Start dann auf November verschoben und am vergangen Freitag nochmal auf Anfang April 2021.
Einer der wenigen möglichen Kassenschlager in diesem Jahr ist nun noch „Wonder Woman 1984“, der am 25. Dezember in die Kinos kommen soll. Zuvor wurden bereits Fortsetzungen von„Top Gun“ mit Tom Cruise oder der erfolgreichen Reihe „Fast & Furious“ auf das Frühjahr verlegt. Auch „West Side Story“ von Steven Spielberg oder die Comic-Verfilmung „Black Widow“ mit Scarlett Johansson sollen erst im nächsten Jahr in die Kinos kommen. Die Filmstudios hoffen dann auf mehr Zuschauer. Einige neue Filme wie Disneys „Mulan“-Realverfilmung wurden allerdings erst gar nicht in Kinos gezeigt, sondern direkt über Streamingdienste ausgestrahlt.
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