Genau am Samstag vor zehn Jahren bekam Temelin-Betreiber CEZ grünes Licht für den Betriebsstart im ersten Reaktor in Temelin; am Tag danach begann dann am 10. Oktober 2000 die nukleare Kettenreaktion. Und das war ein gefährliches Unterfangen, da die atomaren Brennstäbe schadhaft waren – ein Hochrisiko, das erst aufgrund starken Drucks aus Oberösterreich durch Brennstoffwechsel beseitigt wurde. Pavlovec: "Von Glück allein kann man also nicht sprechen. Wir haben schon massiv etwas gemacht in Oberösterreich und dazu beigetragen, dass schwerere Störfälle ausblieben."
Schlechte Chancen für Ausbau
Auch bei den zwischen Österreich und Tschechien im Dezember 2000 vereinbarten Sicherheitsnachrüstungen ortet der Anti-Atom-Beauftragte Fortschritte – wenn auch nur "weniger wichtige Punkte" auf der Liste abgearbeitet worden seien. Zehn Jahre Betrieb in Temelin seien für Oberösterreich also "keine verlorenen Jahre" gewesen - auch wenn mancher Kampf, wie um sichereren atomaren Brennstoff, wiederholt aufgenommen werden müsse.
In Sachen Temelin-Ausbau ist Pavlovec durchaus zuversichtlich: "Der EU-rechtswidrig zustandekommende UVP-Bescheid (Umweltverträglichkeitsprüfung) wird für Tschechien nicht viel wert sein", sieht der Atomexperte die Ausbau-Gegner zumindest rechtlich auf dem längeren Ast sitzen.
Kronen Zeitung
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