Von Patrick Ortlieb bis Otto Konrad, von Wolfram Pirchner bis Rudolf Taschner: Kaum ein Wahlkampf kommt normalerweise ohne Quereinsteiger auf den Wahllisten aus. Bei der Wien-Wahl am kommenden Sonntag aber ist dies anders, unerfahrene Promis gibt es de facto nicht. Der Grund dafür: die Corona-Krise.
Zwar erlangen sie so gut wie nie großes politisches Gewicht, wegzudenken sind sie zumindest als Wahlkampf-Gag dennoch nicht: prominente Quereinsteiger. Doch auch das hat die Corona-Krise verändert, wie ein Blick auf die Wiener Wahllisten zeigt: Quereinsteiger gibt es nämlich so gut wie gar nicht.
Politikberater Thomas Hofer meint den Hauptgrund dafür zu kennen: „Quereinsteiger bringen Parteien dann, wenn sie Farbe in einen Wahlkampf bringen wollen. In der Krise aber ist das nicht oberste Kampagnen-Pflicht, da geht es eher um politische Erfahrung und Stabilität“, sagt er. „Und die bieten nun einmal bewährte politische Kräfte.“ Außerdem, so Hofer, zeigten die jüngsten Karriereverläufe von Quereinsteigern - etwa der türkisen -, dass die politische Gestaltungskraft letztlich doch gering sei.
Ähnlich beurteilt es Politikwissenschafter Peter Filzmaier: „Die Modewelle der Quereinsteiger ist vorbei.“ Der Experte, für den Quereinsteiger-Kandidaturen ohnehin „meistens Gags“ sind, findet zudem, dass die Landtagsebene mit Klubzwang „auch nicht sonderlich verlockend für prominente Politik-Neulinge ist“.
Klaus Knittelfelder, Kronen Zeitung
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