Der mit Corona infizierte US-Präsident Donald Trump hat seine Aktivität auf Twitter wieder massiv hochgefahren. Am frühen Montagmorgen setzte er innerhalb einer Stunde insgesamt 18 Tweets ab, 16 davon gar binnen einer halben Stunde. Das Weiße Haus sieht Trump, der mit einem Ausflug in einem schwarzen SUV für Entsetzen gesorgt hatte, inzwischen auf dem Weg der Besserung.
Seine Nachrichten waren zum Großteil in Großbuchstaben verfasst und beinhalteten Aufrufe zur Wahl am 3. November und Argumente, die dabei seiner Ansicht nach für ihn sprechen. Trump schrieb zum Beispiel: „Recht & Ordnung. Wählen!“ oder „Stärkstes Militär aller Zeiten. Wählen!“. Nach Bekanntwerden seiner Infektion mit dem Coronavirus am Freitag hatte der US-Präsident vergleichsweise wenig getwittert. Er sendete aber täglich eine Videobotschaft über seine wichtigste Kommunikationsplattform.
Trumps Tweets zur Nachlese:
Ausflug zu Fans sorgt für Entsetzen
Trump steht wegen seiner Corona-Infektion eigentlich unter Quarantäne, ließ es sich aber nicht nehmen, am Sonntagabend in einem schwarzen SUV an Fans in Bethesda nördlich von Washington vorbeizufahren und ihnen zu winken, wie auf Videos zu sehen war. Trump saß mit mindestens zwei Personen in dem Wagen und trug eine Stoffmaske.
Bei Medizinern sorgte der Ausflug für Entsetzen. Das Risiko einer Ansteckung in einem Auto sei groß, kritisierte etwa der Leiter des Bereichs Katastrophenmedizin an der George-Washington-Universität, James Philipps. Er sprach von einer „verblüffenden Verantwortungslosigkeit“. Das Weiße Haus wies die Kritik zurück.
Weißes Haus sieht Trump auf dem Weg der Besserung
Trump könnte seinem Stabschef zufolge noch am Montag das Krankenhaus verlassen. Die Ärzte des Präsidenten wollten noch im Tagesverlauf eine Entscheidung dazu treffen, sagte Mark Meadows dem Sender Fox News. Er habe mit Trump gesprochen, dessen Zustand sich verbessere. „Wir sind immer noch optimistisch, (...) dass er entlassen wird, aber diese Entscheidung wird erst im Tagesverlauf getroffen.“
Mediziner zweifeln an mildem Verlauf
Mediziner, die nicht an Trumps Behandlung beteiligt sind, gehen jedoch davon aus, dass er einen schwereren Verlauf der Krankheit durchmache als offiziell angegeben. So wird der 74-Jährige mit Dexamethason behandelt - das Präparat wird üblicherweise nur in schweren Fällen eingesetzt, um eine Überreaktion des Immunsystems zu verhindern.
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