Nach nur 3 Tagen

Trumps Ärzte verkünden: „Er ist wieder da“

Ausland
06.10.2020 01:02

Nach nur drei Nächten im Krankenhaus ist der mit dem Coronavirus infizierte US-Präsident Donald Trump nach eigenen Angaben wieder so gut wie genesen. „Fühle mich wirklich gut!“, schrieb er in der Nacht auf Dienstag in einem Tweet. Wenig später verließ er das Spital. Zwar sei Trump „noch nicht ganz aus dem Schneider“. Der 74-Jährige habe jedoch in den vergangenen 72 Stunden kein Fieber gehabt und weise normale Sauerstoffwerte auf, so seine Ärzte.

Er erfülle insgesamt alle Kriterien für eine Entlassung. „Er ist wieder da“, sagte einer der Ärzte. Diese wichen mehreren Fragen aus, unter anderem, wann Trump zum letzten Mal vor seiner Einlieferung am Freitag negativ getestet worden war. Die weitere Behandlung werde nun im Weißen Haus erfolgen.

Trump hatte selbst auf Twitter angekündigt, dass er das Hospital verlassen werde. An die US-Bevölkerung richtete der wahlkämpfende Präsident folgende Botschaft: „Haben Sie keine Angst vor Covid. Lassen Sie es nicht Ihr Leben dominieren. Unter der Trump-Regierung haben wir einige wirklich großartige Medikamente und Kenntnisse entwickelt. Ich fühle mich besser als vor 20 Jahren!“

Trumps Leibarzt Sean Conley unterrichtete gemeinsam mit anderen behandelnden Medizinern die vor dem Walter-Reed-Militärkrankenhaus wartenden Journalisten. (Bild: AP)
Trumps Leibarzt Sean Conley unterrichtete gemeinsam mit anderen behandelnden Medizinern die vor dem Walter-Reed-Militärkrankenhaus wartenden Journalisten.

Trump hatte seine Corona-Infektion am Freitag nach Mitternacht US-Ostküstenzeit bekannt gegeben und war keine 24 Stunden später per Hubschrauber ins Walter-Reed-Militärkrankenhaus in Bethesda nördlich von Washington gebracht worden. Am Wochenende gab es widersprüchliche Angaben zu seinem Gesundheitszustand. Am Sonntag war klar: Der Zustand des Präsidenten war zwischenzeitlich ernster als zunächst dargestellt. Mit seinen 74 Jahren gehört Trump zur Corona-Risikogruppe.

Der US-Präsident arbeitet auch im Krankenstand vom Spital aus. (Bild: White House/Joyce N. Boghosian)
Der US-Präsident arbeitet auch im Krankenstand vom Spital aus.

Vier Wochen vor der US-Wahl am 3. November könnte es keine bessere Nachricht für den Präsidenten als eine frühe Entlassung aus dem Krankenhaus geben. Am Samstag hatte es noch geheißen, dass Trump noch nicht über den Berg sei. Am Sonntag hatten die Ärzte eine Entlassung am Montag in Aussicht gestellt und gesagt, Trump könne anschließend im Weißen Haus weiter behandelt werden. Dort gibt es einen Krankenhaustrakt. Trump machte in seinem Tweet bereits klar, dass die Entlassung seiner Darstellung Nachdruck verleiht, dass es bereits erfolgreiche Behandlungsmethoden gegen das Virus gibt, was er unter anderem immer wieder anführt, wenn er sagt, ein Ende der Pandemie sei in Sicht.

Mit diesem „Rocky“-Sujet wollen Anhänger Trumps zeigen, dass sie an einen durch die Erkrankung sogar gestärkten Präsidenten glauben. (Bild: APA/AFP/Kena Betancur)
Mit diesem „Rocky“-Sujet wollen Anhänger Trumps zeigen, dass sie an einen durch die Erkrankung sogar gestärkten Präsidenten glauben.

Die Corona-Pandemie hat die USA schwer getroffen. Mehr als 7,4 Millionen Infektionen sind bekannt, fast 210.000 Menschen starben seit Beginn. Trump wird immer wieder vorgeworfen, die Gefahr des Virus‘ heruntergespielt zu haben. In den vergangenen Wochen war er viel durchs Land gereist, hielt Wahlkampfauftritte mit Tausenden Anhängern ab und verzichtete dabei nicht auf engen Kontakt mit anderen Menschen. Nach Bekanntwerden von Trumps Infektion wurden zahlreiche Personen aus seinem Umfeld positiv getestet, darunter die Sprecherin des Weißen Hauses, sein Wahlkampfchef, die Vorsitzende der Republikanischen Partei und mehrere US-Senatoren.

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